Sprengstoffanschläge in Holland an selber Adresse in zwei Städten
Zwei identische Adressen in den Niederlanden, zwei Explosionen – ein vermuteter Irrtum.
In den Niederlanden hat es in zwei Städten Sprengstoffanschläge in Strassen mit exakt demselben Namen an der exakt derselben Hausnummer gegeben. In der Nacht zum Freitag explodierte zunächst in der Brikstraat in Rotterdam und später in der Brikstraat im rund 30 Kilometer entfernten Dordrecht ein Sprengsatz, wie die Polizei mitteilte.
In beiden Fällen blieb es bei Sachschäden an der Hausfassade. Die Polizei vermutete, dass die Explosion in Rotterdam ein Irrtum war und die Brikstraat in Dordrecht das eigentliche Ziel war. Zum Hintergrund der Explosionen machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Verdacht auf kriminelle Aktivitäten
In den Niederlanden häufen sich allerdings bereits seit Längerem Explosionen und Brandanschläge, hinter denen das Drogenmilieu vermutet wird. Die an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten zumeist Sachschäden an, verletzt wird bei den nächtlichen Anschlägen in der Regel niemand. Oft werden junge Leute dazu als Handlanger angeheuert.
Dass Täter sich bei den Anschlägen in den Niederlanden offenkundig vertun, kommt derart häufig vor, dass es in der Umgangssprache bereits Vokabeln dafür gibt. Von einer «Vergisexplosie», einer irrtümlichen Explosion, sprachen Medien am Freitag. Und der Begriff «Vergismoord» (irrtümlich begangener Mord) fand bereits Eingang in das nationale Wörterbuch Van Dale, vergleichbar mit dem deutschen Duden.