Sprengung von Nord Stream möglicherweise kein «False-Flag»
Bisher ist noch unklar, wer für die Sprengung von Nord Stream verantwortlich ist. Indizien weisen jedoch auf eine Beteiligung der Ukraine hin.
Das Wichtigste in Kürze
- Diverse internationale Medien stellten eigene Recherchen zur Nord Stream-Sprengung an.
- Den Berichten zufolge wiesen Indizien auf eine Beteiligung der Ukraine hin.
- Im deutschen Parlament gibt es Unterstützer und Kritiker der These.
Die deutsche Ampel-Koalition steht unter Druck: Mittlerweile ist die Explosion der Gas-Pipelines der Nord Stream ein Jahr her, Verantwortliche konnten immer noch nicht vorgezeigt werden. SPD-Aussenpolitiker Ralf Stegner sagte der «Zeit»: «Je länger die Ermittlungen andauern, desto stärker blühen Verschwörungstheorien.»
Nord Stream: Indizien wiesen auf ukrainische Beteiligung hin
Es werde Zeit, dass der Generalbundesanwalt Erkenntnisse präsentiert, fuhr er fort. Die Ermittlungen dürften nicht beeinflusst werden und müssten zur Wahrheit führen, auch wenn sie politisch unbequem sei.
Die «Zeit» berichtet weiter, dass Recherchen von ihnen, der «Süddeutschen», ARD und anderer internationaler Medien auf eine ukrainische Beteiligung hinweise. Pikant ist hierbei, dass Präsident Selenskyj eine Beteiligung seines Landes kategorisch ausschloss.
Demnach sollen neben unabhängig agierenden Personen auch ukrainische Militär-Angehörige an der Operation mitgewirkt haben. Stegner unterstrich die Plausibilität der Veröffentlichung in Bezug auf eine Sprengung durch russische Kräfte: «Es gibt keine Hinweise auf False-Flag-Operationen.»
«Wir werden die Ukraine weiter unterstützen»
Der Grünenpolitiker Konstantin von Notz, Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, mahnte jedoch zur «Zurückhaltung». Ein Terrorakt, in den staatliche und quasi staatliche Akteure verwickelt sein könnten, erhöhe die Verpflichtung, Spuren besonders kritisch zu prüfen.
Obwohl Nord Stream ein zentraler Bestandteil der deutschen Energieversorgung gewesen ist, was möglicher ukrainischer Beteiligung Brisanz verleihe, stellte Stegner klar: «Die Frage von Waffenlieferungen hat mit den Ermittlungsergebnissen zu Nord Stream nichts zu tun. Wir werden die Ukraine weiter unterstützen.»