Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Puigdemont
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien klagt Carles Puigdemont unter anderem wegen Rebellion und Auflehnung gegen die Staatsgewalt an.
- Dem Katalanen-Oberhaupt drohen bis zu 30 Jahre Haft.
Die spanische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Kataloniens ehemaligen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont und weitere Angehörige der abgesetzten Regierung erhoben. Der Vorwurf gegen die Angeklagten laute unter anderem auf Rebellion, Auflehnung gegen die Staatsgewalt und Unterschlagung öffentlicher Gelder, sagte Generalstaatsanwalt José Manuel Maza am Montag in Madrid.
Die Angeklagten würden als Beschuldigte zu Anhörungen vorgeladen, sagte Maza. Man schliesse aufgrund der Schwere der Verbrechen keine Massnahmen - also Inhaftierung und anschliessende U-Haft - aus, betonte er. Die Angeklagten hätten «eine institutionelle Krise verursacht, die mit einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung (durch das katalanische Parlament) geendet» habe, sagte Maza.
Sollten Puigdemont und die übrigen Angeklagten wegen Auflehnung gegen die Staatsgewalt oder gar Rebellion verurteilt werden, drohen ihnen bis zu 30 Jahre Haft.
Am Montag sollte Madrid die Amtsgeschäfte in Katalonien übernehmen. Die Zwangsverwaltung der wirtschaftsstarken Autonomen Gemeinschaft im Nordosten des Landes soll mindestens bis zur Abhaltung der für den 21. Dezember einberufenen Neuwahlen laufen.