Der Gemeinderat der norditalienischen Stadt Padua hat eine Verordnung erlassen, laut der auf dem zentralen Platz Prato della Valle neben den 78 männlichen Statuen prominenter Persönlichkeiten nun auch jene von Frauen aufgestellt werden dürfen.
Padia
Die italienische Stadt Padua. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Entscheid wurde gefällt, nachdem eine Debatte darüber entbrannt war, dass auf dem Platz, einem der grössten Europas, keine Statuen von Frauen zu sehen sind.
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Zwei Stadträtinnen von Padua, Margherita Colonnello und Simone Pillitteri, forderten, eine Statue der venezianischen Benediktineroblaten und Gelehrten Elena Cornaro Piscopia (1646-1684), weltweit die erste Frau, die einen Doktorgrad erhielt, auf einem der beiden leeren Sockel im Inneren der Nordbrücke in Prato della Valle aufzustellen. Auf diese Weise könnte die Persönlichkeit der ersten Frau, die in der Welt promoviert hat, gefeiert und aufgewertet werden, hiess es. Cornaro Piscopia hatte in Padua studiert und starb hier. Auch Statuen zu Ehren der Malerin Elisabetta Benato Beltrami (1812 - 1888) und der Schriftstellerin Gualberta Alaide Beccari (1842 - 1906) kommen jetzt für den Platz in Frage.

Der Beschluss des Gemeinderats wurde von Daniela Mapelli, der ersten weiblichen Rektorin der Universität Padua, begrüsst. «Man spürt ein neues Klima und der Wille, der Rolle der Frauen in der Gesellschaft mehr Anerkennung zu geben», so Mapelli.

Zu den Statuen auf dem Prato della Valle gehört eine Skulptur des legendären Stadtgründers Antenor. Die letzte der bisher aufgestellten Statuen war die von Francesco Luigi Fanzago, einem Mediziner der Universität Padua, die 1838 errichtet wurde. Auch Statuen von Dante und Giotto sind zu sehen. 1782 und 1834 wurden einige Statue durch Hagelstürme und im Ersten Weltkrieg durch Soldaten beschädigt. Sie wurden 1895 und 1921 restauriert oder gänzlich neu geschaffen.

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