Südtirol laut italienischem Staatspräsident Vorbild für die Welt
Das Wichtigste in Kürze
- Sergio Mattarella würdigte die Südtiroler Autonomieregelung als weltweites Vorbild.
- Italiens Staatspräsident traf am Samstag den österreichischen Amtskollegen Van der Bellen.
- Sie erinnerten unter anderem an den 50. Jahrestag der Verabschiedung des Südtirols-Pakets.
Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat Südtirol mit seiner Autonomieregelung als ein weltweites Vorbild für ein friedliches Zusammenleben gewürdigt. Südtirol mit seinen drei Sprachgruppen und seinen Minderheiten sei ein «kleines Europa im Herzen Europas».
Das sagte Mattarella laut dem Portal stol.it bei einem Treffen mit seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen am Samstag in Meran.
Mattarella und Van der Bellen erinnerten am Samstag an den 50. Jahrestag der Verabschiedung des sogenannten Südtirol-Pakets über die Autonomieregelung und an den 100. Jahrestag des Friedensvertrags von Saint-Germain, mit dem Österreich nach dem Ersten Weltkrieg Südtirol an Italien abtreten musste.
Die überwiegend deutschsprachige Bevölkerung erkämpfte sich in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg das Autonomiestatut. Dieses gewährt der Provinz Bozen weitreichende Selbstbestimmungsrechte.
«Die Südtirol-Autonomie ist uns nicht in den Schoss gefallen. Sie ist das Ergebnis von zähen Verhandlungen», sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er forderte dazu auf, das bestehende Statut ständig weiterzuentwickeln. Die Autonomie sei «ein gemeinsames Haus, in dem nicht die einen Hausherren und die anderen bloss Gäste sind.»