Vor wenigen Wochen musste Nikolas Häckel den Sessel im Sylter Rathaus nach seiner Abwahl räumen. Nun ist er tot.
Häckel war seit 2015 Bürgermeister der Gemeinde Sylt. Vor seiner Abwahl hatte es vermehrt Kritik an seiner Amtsführung gegeben. (Archivbild)
Häckel war seit 2015 Bürgermeister der Gemeinde Sylt. Vor seiner Abwahl hatte es vermehrt Kritik an seiner Amtsführung gegeben. (Archivbild) - Lea Sarah Pischel/dpa

Der kürzlich abgewählte Bürgermeister von Sylt (D), Nikolas Häckel (parteilos), ist tot. Die Gemeinde Sylt bestätigte den Tod des 50-Jährigen. «Mit Bestürzung erhielten wir soeben die Nachricht, dass unser ehemaliger Bürgermeister Nikolas Häckel verstorben ist», heisst es in einer offiziellen Stellungnahme. «Wir alle sind zutiefst betroffen. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie.» An Spekulationen zur Todesursache werde man sich auch mit Rücksicht auf die Familie nicht beteiligen, sagte ein Sprecher.

Einem Bericht des «Hamburger Abendblatts» zufolge war Häckel Ende Oktober in einer Wohnung in Hamburg kollabiert und in einem lebensbedrohlichen Zustand in ein Spital gebracht worden. Dort starb er dem Bericht zufolge Ende vergangener Woche. Die Hamburger Polizei führt den Angaben zufolge ein Todesermittlungsverfahren. Die Polizei war für eine Bestätigung zunächst nicht zu erreichen.

Häckel erst kürzlich abgewählt

Häckel wurde erst Anfang Oktober nach monatelangen Querelen um das Amt im Rathaus in Westerland offiziell in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Zuvor war er Ende September mit deutlicher Mehrheit abgewählt worden.

Kommunalpolitiker hatten im Sommer ein Abwahlverfahren gegen den hauptamtlichen Sylter Bürgermeister eingeleitet. Sie warfen dem gebürtigen Sylter unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, fehlende Kommunikation, mangelhaftes Vertrauen sowie Unzulänglichkeiten bei seiner Verwaltungsarbeit vor.

Häckel führte die Verwaltung auf der Nordseeinsel seit 2015 und wollte nach überstandenem Burnout eigentlich wieder zurück auf den Chefsessel. Er war seit Februar krankgeschrieben. Bereits im Sommer 2023 hatte er seine Amtsgeschäfte mehrere Wochen nicht wahrnehmen können. Seine Abwahl nahm gelassen hin: «Jetzt gehe ich in Pension, werde mein Leben geniessen, Urlaube machen, Hobbys ausleben – und das mit 50 zu starten, finde ich ein riesiges Geschenk», sagte er im Anschluss.

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