Talkshow mit Carola Rackete sorgt für Kritik
Erstmals ist Carola Rackete in einer deutschen Talkshow zu sehen. Doch der Auftritt der «Sea Watch»-Kapitänin sorgt für viel Unmut im Netz
Das Wichtigste in Kürze
- Carola Rackete war gestern in der ZDF-Talkshow von Dunja Hayali.
- Doch der Auftritt der 31-jährigen Kapitänin sorgt im Netz für viel Kritik.
Ende Juni erlangte sie Bekanntheit, weil sie ohne die Erlaubnis der italienischen Regierung mit ihrem Schiff «Seawatch 3» im Hafen von Lampedusa anlegte. An Bord: 53 Flüchtlinge. Daraufhin wurde Kapitänin Carola Rackete festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Mittlerweile ist sie wieder frei – eine Untersuchung gegen die 31-Jährige läuft aber.
Nun ist die Deutsche gestern das erste Mal in einer deutschen Talkshow aufgetreten. Doch das Gespräch mit Dunja Hayali sorgt für viel Spott im Internet. Einer der Kritikpunkt: Die kurze Dauer des Beitrags. Das Gespräch dauert nämlich nur rund sieben Minuten.
Zudem seien die Antworten der Kapitänin sehr emotionslos und relativ oberflächlich geblieben. Das Gespräch hätte so stattgefunden wie im Voraus erwartet: Hayali habe keine kritischen Fragen gestellt und Rackete durfte simple Antworten geben.
#dunjahayali gibt Stichworte und #Rackete darf jeweils mit einem Redeschwall aus der NGO-Propagandakiste antworten... Frau @dunjahayali , wo sind die kritischen Fragen?
— Peter Borbe (@PeterBorbe) August 7, 2019
Verbrecherin als Heldin gefeiert
Auch die Afd-Partei («Alternative für Deutschland») schaltet sich über Twitter ein. Man konzentriert sich auf die Position, dass die 31-Jährige eine Verbrecherin bleibt. Auch Fernsehmoderatorin Dunja Hayali kommt dabei nicht gut weg.
Jetzt wird diese Verbrecherin vom Öffentlich-Rechtlichen auch noch als Heldin gefeiert. " Sie hat den Seesack schon gepackt für die nächste Rettungsaktion. Beifall im Studio für die Heldin und ihr Kapitänsbrevier." #GenugGEZahlt #AfD #Rackete https://t.co/ALAoLSuKq4
— Norbert Kleinwächter (@NKleinwaechter) August 8, 2019
#dunjahayali, noch Journalistin oder schon Aktivistin?#Rackete #seawatch #AfD pic.twitter.com/BOsLOFCIpP
— Jürgen Braun, MdB (@JuergenBraunAfD) August 8, 2019
Doch es gibt auch Lob von Seiten der Zuschauer. So kommentiert etwa ein Twitter-User, dass Rackete das erzählt, was dem Normalbürger sonst vorenthalten bleibt. Eine Studentin vergleicht die Kapitänin gar mit Robin Hood.
Mich beschleicht das Gefühl, dass viele, die #Rackete Verbrecherin nennen, auch Robin Hood gern guillotiniert hätten.
— I. Lazer (@MazerTjorven) August 8, 2019
Ermittlungen wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung
Carola Rackete hatte nach der Seenotrettung der Migranten tagelang auf eine Genehmigung gewartet. Bei der Einfahrt in den Hafen streifte sie dann ein Schiff der italienischen Finanzpolizei.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte die Deutsche daraufhin unter anderem als kriminell bezeichnet. Gegen sie wird in Italien zurzeit unter anderem wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt. Auch der Widerstand gegen ein Kriegsschiff wird ihr vorgeworfen.
Rackete hat gegen Salvini wegen Beleidigungen im Netz eine Verleumdungsklage eingereicht.