Tatverdächtiger wird wegen Tod im deutschen Chemnitz angeklagt
Laut Staatsanwalt soll ein Asylbewerber gemeinsam mit einem auf der Flucht befindlichen Iraker einen Deutschen in Chemnitz (D) durch Messerstiche getötet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Tod eines Mannes hat die Staatsanwalt Chemnitz (D) einen Verdächtigen angeklagt.
- Der Deutsche starb im August an einem Herzstich und einen Lungendurchstich.
Der gewaltsame Tod eines 35 Jahre alten Mannes am Rande des Stadtfestes im ostdeutschen Chemnitz kommt vor Gericht. Gut vier Monate nach der Gewalttat hat die Staatsanwalt Chemnitz gegen einen der drei Tatverdächtigen Anklage erhoben.
Wie die Behörde heute Dienstag mitteilte, wird dem in Untersuchungshaft befindlichen Syrer gemeinschaftlicher Totschlag sowie gemeinschaftlicher versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Laut Staatsanwalt soll der Asylbewerber Alaa S. am 26. August gemeinsam mit dem auf der Flucht befindlichen Iraker Farhad A. den 35 Jahre alten Deutschen durch Messerstiche getötet haben. Zudem sollen beide einem weiteren Mann eine schwere Stichverletzung im Rücken beigebracht haben. Das Verfahren gegen den Iraker, der weltweit mit Haftbefehl gesucht wird, wird den Angaben zufolge abgetrennt.
Anklage gegen dritten Tatverdächtigen?
Ob gegen einen dritten Tatverdächtigen Anklage erhoben werde, soll in absehbarer Zeit entschieden werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Iraker Yousif A. war Mitte September aus der Untersuchungshaft entlassen worden, weil gegen ihn kein dringender Tatverdacht mehr besteht.
Nach der Gewalttat war es in Chemnitz zu fremdenfeindlichen Übergriffen, rechten Demonstrationen mit zahlreichen Straftaten wie das Zeigen des Hitlergrusses sowie Anschlägen auf ausländische Restaurants gekommen.
Im Zuge der Ermittlungen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehr als 100 Zeugen vernommen und eine Vielzahl von Spuren ausgewertet worden.
Anlass für Streit unklar
Danach soll sich die Tat wie folgt abgespielt haben: Nach einem lautstarken Streit zunächst nur zwischen dem flüchtigen Iraker und dem später getöteten Daniel H. kam es zu wechselseitigen Tätlichkeiten, wobei der Asylbewerber stürzte.
Der jetzt Angeklagte Alaa S. soll dem Mann dann zu Hilfe gekommen sein. Beide Asylbewerber sollen anschliessend mit Messern in Oberarm und Brustbereich des 35-Jährigen sowie in den Rücken eines seiner Begleiter gestochen haben.
Daniel H. starb den Angaben zufolge an einem Herzstich und einen Lungendurchstich. Sein Begleiter erlitt eine drei bis vier Zentimeter tiefe Stichverletzung und musste mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden. Weiter unklar ist der Anlass für den Streit. Ebenfalls noch offen ist die Rolle des auf freiem Fuss befindlichen Irakers.