Tausende Firmen haben Notfallpläne für den Brexit
Das Wichtigste in Kürze
- Der ungeregelte Brexit scheint die britische Wirtschaft abzuschrecken.
- Tausende Firmen entwickelten für den Brexit einen Notfallplan.
- Zu den Massnahmen gehören vor allem Verlagerungen ins Ausland und das Einlagern von Waren.
Tausende Unternehmen haben nach Angaben der britischen Handelskammer bereits Notfallpläne für einen ungeregelten Brexit erstellt. Zu den Massnahmen gehören vor allem Verlagerungen von Aktivitäten ins Ausland und das Einlagern von Waren, zitierte die Zeitung «The Guardian» heute Sonntag die Handelskammer BCC, die 75'000 Mitglieder hat. Bisher sei nur die «Spitze des Eisberges» zu sehen.
Erst vor wenigen Tagen drohte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus bei einem «No Deal» mit der Schliessung von Fabriken in Grossbritannien. Dort hat das Unternehmen fast seinen gesamten Tragflächen-Bau gebündelt.
«Wenn es einen Brexit ohne Abkommen gibt, müssen wir bei Airbus möglicherweise sehr schädliche Entscheidungen für Grossbritannien treffen», sagte Airbus-Chef Tom Enders.
Chaotische Verhältnisse in allen Bereichen
Im Falle eines EU-Austritts ohne Abkommen wird in Grossbritannien in fast allen Lebensbereichen mit chaotischen Verhältnissen gerechnet; besonders hart dürfte es aber viele Firmen treffen.
Experten rechnen unter anderem mit Megastaus wegen künftiger Zollkontrollen, Mangel an Zuliefererteilen und weiteren Produkten. Gekühlte Lagerhallen für empfindliche Waren sind bereits komplett ausgebucht.
Grossbritannien will schon in zwei Monaten – am 29. März – die Europäische Union verlassen. Das Parlament in London ist aber völlig zerstritten und hat das zwischen Premierministerin Theresa May und Brüssel ausgehandelte Abkommen abgelehnt. Am Dienstag will die Regierungschefin im Unterhaus über ihren «Plan B» abstimmen lassen.