Tausende gehen in Frankreich gegen Rentenpläne auf die Strasse
In Frankreich finden seit Wochen Streiks gegen die Rentenreform statt. Nun gingen Demonstranten für den vierten Massenprotest des Landes wieder auf die Strasse.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gewerkschaften in Frankreich haben zum vierten Massenprotest aufgerufen.
- Das Land ist seit 36 Tagen durch die Proteste gelähmt.
- Premierminister Édouard Philippe möchte am Freitag mit Gewerkschaften verhandeln.
In ganz Frankreich haben sich nach fünf Wochen Dauerstreiks erneut Tausende Menschen zum Protest gegen die Rentenreform versammelt. Demonstranten gingen am Donnerstagmittag etwa in der Hauptstadt Paris, in Nantes, Toulouse, Bordeaux und Marseille auf die Strasse.
Es ist der vierte Massenprotest, zu dem Gewerkschaften ihre Anhänger aufgerufen haben. In Paris kam es wieder zu massiven Störungen im Nahverkehr, im landesweiten Bahnverkehr gab es ebenfalls wieder Behinderungen. Auch Anwältinnen, Lehrer und Mitarbeiterinnen der Post legten ihre Arbeit nieder.
Frankreich seit 36 Tagen durch Streiks gelähmt
Der Rekordstreik bei der französischen Staatsbahn lähmt das Land nun bereits seit 36 Tagen. Die zivile Luftfahrtbehörde hatte für Donnerstag ausserdem vor Verspätungen und Flugausfällen gewarnt. Auch der Pariser Eiffelturm blieb wegen der branchenübergreifenden Ausstände geschlossen.
Am Nachmittag sollte ein grosser Demonstrationszug durch Paris ziehen. Bei dem Protest in Nantes kam es am Vormittag zu Spannungen zwischen Polizei und Demonstranten, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Premierminister Édouard Philippe möchte mit Gewerkschaften diskutieren
Die Hardliner-Gewerkschaft CGT und andere Gewerkschaften hatten zu dem neuen Massenprotest und branchenübergreifenden Streiks bereits im Dezember nach einem ersten Treffen mit Regierungsvertretern aufgerufen.
Am Freitag will Premierminister Édouard Philippe bei einem erneuten Treffen mit Sozialpartnern einen Vorschlag der gemässigten Gewerkschaften diskutieren. Die Regierung will mit der Rentenreform ein universelles Punktesystem schaffen und die Zersplitterung in mehr als 40 Einzelkassen beenden.