Am Dienstag demonstrierten rund 5'000 Israelis für ihren Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Dies trotz angekündigter Korruptionsklage.
Benjamin Netanjahu
Tausende Israelis protestierten trotz Korruptionsanklagen für ihren Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Tel Aviv gingen Tausende Bürger für ihren Ministerpräsidenten auf die Strasse.
  • Die trotz einer angekündigten Korruptionsklage.
  • Sie protestierten unter dem Motto «Wir stoppen den Umsturz der Regierung».
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Mehrere Tausend Israelis haben am Dienstag trotz einer angekündigten Korruptionsanklage ihre Solidarität mit dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert.

Die Kundgebung in Tel Aviv stand unter dem Motto «Wir stoppen den Umsturz der Regierung». Israelische Medien berichteten, die Zahl der Demonstranten betrage rund 5000. «Netanjahu, wir stehen zu Dir», stand auf einem der Schilder. Viele schwenkten blau-weisse Nationalflaggen.

Israel - Politik
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel. - dpa

Das Justizministerium hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, der 70-jährige Netanjahu solle wegen Betrugs und Untreue sowie Bestechlichkeit angeklagt werden. Es ist das erste Mal in der Geschichte Israels, dass ein amtierender Ministerpräsident angeklagt wird.

Benjamin Netanjahu: «Putschversuch»

Netanjahu sprach von einem Putschversuch und kritisierte Israels Justiz aufs Schärfste. Oppositionspolitiker warfen dem Regierungschef vor, er treibe das Land in einen Bruderkrieg. Am Samstagabend ist eine Gegendemonstration in Tel Aviv geplant.

Die Anklage in drei Fällen kommt inmitten einer schweren politischen Krise in Israel. Schon zweimal wurde in diesem Jahr ein neues Parlament gewählt. Es gelang jedoch wegen einer Pattsituation zwischen dem rechts-religiösen und dem Mitte-Links-Lager keine Regierungsbildung.

Eine letzte Frist, innerhalb derer eine dritte Neuwahl binnen eines Jahres noch abgewendet werden könnte, endet in zwei Wochen.

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