Am Samstag feierten orthodoxe Christen in Israel das «Heilige Feuer». Nur 1800 Gläubige wurden zugelassen, was vor der Zeremonie für Spannungen sorgte.
Orthodoxe Christen, Geistliche und Nonnen kommen zur Zeremonie des «Heiligen Feuers» in der Grabeskirche. Foto: Mahmoud Illean/AP
Orthodoxe Christen, Geistliche und Nonnen kommen zur Zeremonie des «Heiligen Feuers» in der Grabeskirche. Foto: Mahmoud Illean/AP - sda - Keystone/AP/Mahmoud Illean

Das Wichtigste in Kürze

  • Orthodoxe Christen fanden sich zum «Heiligen Feuer» in Jerusalem ein.
  • Die Teilnahme der Feier wurde auf rund 1800 Gläubige beschränkt.
  • Das sorgte vor der Zeremonie für Spannungen zwischen der Kirche und der Polizei.
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Tausende orthodoxe Christen haben in Jerusalem am Samstag das «Heilige Feuer» gefeiert. In der Grabeskirche entzündete der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. in der Grabkapelle an dem «Heiligen Feuer» Kerzenlicht und gab es an Gläubige weiter.

Vor der Zeremonie hatte es Spannungen um die Zahl der zugelassenen Teilnehmer gegeben. Israel hatte angekündigt, nur 1800 Gläubige in der Grabeskirche zu erlauben. Orthodoxe Kirchenvertreter sprachen von «unangemessenen Beschränkungen der israelischen Polizei».

Auch in den Jahren zuvor war die Zahl der Gläubigen beschränkt worden, nachdem 2021 bei einer Massenpanik auf einem jüdischen Fest 45 Menschen gestorben waren. Sicherheitskräfte errichteten am Samstag in Jerusalem Barrieren. Die Zeitung «Times of Israel» berichtete, die Polizei habe schon am Morgen einen Grossteil der Gläubigen vor den Toren der Altstadt abgewiesen.

Das orthodoxe Ostern - Israel
Ein griechisch-orthodoxer Priester nimmt an der Zeremonie anlässlich der Feierlichkeiten zum «Heiligen Feuer» in Jerusalem teil. - dpa

Die Jerusalemer Kirche wurde während der traditionellen Zeremonie, die stets am Samstag vor Beginn des orthodoxen Osterfests abgehalten wird, von einem Meer von Kerzen erhellt. Per Flugzeug wird das Feuer anschliessend zu Gemeinden in aller Welt gebracht, darunter auch nach Russland und in die Ukraine.

Raketenbeschuss im Gazastreifen

Die Anhänger der östlichen orthodoxen Kirchen glauben, dass sich das Heilige Feuer am Grab Jesu auf wundersame Weise selbst entzündet und die Kraft der Auferstehung darstellt. Die Grabeskirche steht an jener Stelle, wo der christlichen Überlieferung nach Jesus begraben worden und wieder auferstanden sein soll.

Ostern, das jüdische Pessach-Fest und der muslimische Fastenmonat Ramadan fielen in diesem Jahr in die gleiche Zeit. Nach heftigen Konfrontationen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern auf dem Tempelberg in der vergangenen Woche hatte sich die Sicherheitslage in der Region weiter verschärft. An den Grenzen zum Gazastreifen, Libanon und Syrien kam es zu Raketenbeschuss auf Israel. Das Land reagierte mit Gegenangriffen. Zudem verübten Palästinenser mehrere tödliche Anschläge auf Zivilisten. In den vergangenen Tagen blieb es aber verhältnismässig ruhig.

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