Lateinischer Patriarch zelebriert in Jerusalem die Ostermesse
Zahlreiche Christen haben im Heiligen Land den Ostersonntag gefeiert.
Der höchste katholische Würdenträger im Heiligen Land, Patriarch Pierbattista Pizzaballa, zelebrierte in der Grabeskirche in Jerusalem die traditionelle Ostermesse. Die Feierlichkeiten wurden allerdings überschattet von den jüngsten Spannungen in der Region sowie tödlichen Anschlägen in Tel Aviv und im besetzten Westjordanland.
«Wir haben eine schwere Zeit der Gewalt, des Misstrauens, der Spannungen hinter uns, politischer, religiöser und sozialer Art», sagte Pizzaballa in einem Grusswort zu Ostern. «An diesem Tag erhalten wir jedoch eine Botschaft der Liebe und des Lebens. Jesus ist der Grund. Jesus – unser Leben – lebt und bringt uns eine Botschaft der Freude.»
Die Grabeskirche in Jerusalems Altstadt steht an dem Ort, an dem Jesus der christlichen Überlieferung nach gestorben und wieder auferstanden ist. Sie gilt als heiligster Ort des Christentums und als ein Zentrum christlicher Osterfeiern.
Papst Franziskus sagte in seiner Osterbotschaft: «An diesem Tag vertrauen wir dir, Herr, die Stadt Jerusalem an, die erste Zeugin deiner Auferstehung.» Er sei «sehr besorgt aufgrund der Angriffe in den vergangenen Tagen, welche das ersehnte Klima des Vertrauens und des gegenseitigen Respekts bedrohen, das notwendig ist, damit der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern wiederaufgenommen werden kann, so dass in der Heiligen Stadt und in der ganzen Region Frieden herrsche».
Christen hatten zuletzt vor allem in Jerusalem vermehrt unter Anfeindungen zu leiden. Zu Jahresbeginn wurde etwa ein protestantischer Friedhof von zwei jüdischen Teenagern schwer beschädigt. Kirchenführer in Jerusalem haben an die israelischen Behörden appelliert, die Sicherheit der Gläubigen zu Ostern zu gewährleisten. Christen sind in Israel eine sehr kleine Minderheit, sie machen nur knapp zwei Prozent der rund 9,7 Millionen Bürger aus.