Telekom: Geschäftsvolumen steigt durch Sprint-Kauf kräftig

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Deutschland,

Der Name täuscht: Ein rein nationales Unternehmen ist die Deutsche Telekom schon lange nicht mehr. Seit der Übernahme eines amerikanischen Wettbewerbers wird das Geschäft jenseits des Atlantiks immer wichtiger für den einstigen Staatsmonopolisten aus Bonn.

Das Logo der Deutschen Telekom auf dem Dach der Unternehmenszentrale in Bonn. Foto: Oliver Berg/dpa
Das Logo der Deutschen Telekom auf dem Dach der Unternehmenszentrale in Bonn. Foto: Oliver Berg/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Telekom hat dank des Zukaufs des US-Konkurrenten Sprint einen Umsatzsprung gemacht.

Die Konzernerlöse kletterten im dritten Quartal um fast ein Drittel (31,3 Prozent) auf 26,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn bekanntgab. Ohne den Zukauf des US-Konkurrenten und ohne Wechselkurseffekte wären es nur zwei Prozent gewesen. Für den umgerechnet mehr als 24 Milliarden Euro teuren Aktiendeal hatte die Bonner Firma nach zähem Ringen im Februar grünes Licht bekommen, nun floss der Zukauf erstmals in die Zahlen zum dritten Quartal ein.

Konzernchef Tim Höttges betonte die Erfolge in Amerika, wo T-Mobile US im dritten Quartal zwei Millionen Neukunden gewonnen und damit jetzt mehr als 100 Millionen Kunden habe. «Der Zusammenschluss mit Sprint war der richtige Schritt», sagte der Firmenboss. Mit Blick auf den dortigen Marktführer Verizon fügte er hinzu: «Mittelfristig ist unser Ziel, Verizon von der Spitze zu verdrängen.»

Es gab aber auch Schattenseiten in dem Zahlenwerk: Zwar stieg das operative Ergebnis, unterm Strich aber sackte der Konzerngewinn um 40,3 Prozent auf 817 Millionen Euro ab. Grund waren Wertberichtigungen auf das rumänische Mobilfunkgeschäft und auf den seit langem schwächelnden Grosskundenzweig T-Systems, der coronabedingt noch weiter abgesackt ist. Viele Firmen drehen wegen knapper Kassen in der Pandemie an der Kostenschraube auch für ihre IT, das trifft den Dienstleister T-Systems.

Zwischen Juli und September ging bei der Tochterfirma der Auftragseingang der Sparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 25 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro zurück. Finanzvorstand Christian Illek deutete an, dass der bei T-Systems bereits laufende Sparkurs samt Umstrukturierung wohl noch verschärft wird. «Wir werden ein Programm auf das Programm setzen müssen.»

Am Heimatmarkt Deutschland gab es in anderen Konzernbereichen Licht und Schatten: Während die Festnetz-Einnahmen mit Privatkunden etwas anzogen, schwächte sich das Mobilfunk-Business ab. Letzteres lag unter anderem daran, dass Smartphones später als gedacht auf den Markt kamen und dadurch auch weniger Kasse gemacht wurde.

Die Coronakrise traf auch andere Konzernteile der Deutschen Telekom. Ein Beispiel: Da die Menschen weniger gereist sind in der Welt, hat die Telekom weniger Roaming-Einnahmen. Aber man habe solche finanziellen Belastungen mehr als ausgleichen können, sagte Höttges und verwies auf das gute Festnetzgeschäft. Insgesamt habe man wieder ein starkes Quartal hinter sich, der Konzern könne seine Wachstumsstrategie «robust und nachhaltig» fortsetzen. Für das Gesamtjahr rechnet der ehemalige Staatsmonopolist mit seinen weltweit inzwischen 228 000 Mitarbeitern mit einem etwas höheren operativen Ergebnis als zuvor angenommen.

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