Thomas Cook Insolvenz: Was passiert mit den Flugzeugen?

Noëlle Steiner
Noëlle Steiner

Grossbritannien,

Gestern meldete Thomas Cook Insolvenz an. Nun stecken 600'000 Touristen im Ausland fest. Mit den Flugzeugen der Reisefirma dürfen sie aber nicht nach Hause.

Thomas Cook
Gestrandete Touristen auf Menorce müssen abwarten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag meldete die Touristikfirma Thomas Cook Konkurs an.
  • Gestrandete britische Touristen werden nun unter der Operation «Matterhorn» zurückgeholt.
  • Doch die leeren Thomas-Cook-Maschinen dürfen dafür kaum genutzt werden.

Seit gestern Montag ist Thomas Cook bankrott. Und seither stecken auf zahlreichen Flughäfen die Flugzeuge des Touristikkonzerns fest. Die Tausenden im Ausland gestrandeten Urlauber fragen sich, warum sie nicht mit den leeren Flugzeugen nach Hause geflogen werden können.

Das Problem: Beinahe die ganze 34-köpfige Flotte von Thomas Cook befindet sich in Privatbesitz. Gerade Mal drei Flieger gehören der Firma selbst. Die restlichen Maschinen wurden von Eigentümern an die Fluggesellschaft vermietet.

Die Flugzeuge müssen darum so lange auf den Flughäfen stehen bleiben, auf denen sie zuletzt gelandet sind, bis ihre Privatbesitzer sie abholen können.

Flughäfen setzen Maschinen fest

Einige Flugzeuge des Reiseunternehmens wurden aber bereits gestern von den betroffenen Flughäfen festgesetzt. Der Flughafen Glasgow bestätigte gegenüber «CNN», dass vier Flugzeuge «im Auftrag des Flughafens zurückgehalten werden». Auch auf dem Flughafen von Bristol stehen zwei Maschinen.

Thomas Cook
Die Flugzeuge von Thomas Cook müssen auf den Flughäfen stehen bleiben. - Keystone

Es sei zudem ein Foto eines Rücknahmeauftrags aufgetaucht. Dabei soll der Flughafen Manchester ein Flugzeug von Thomas Cook aufgrund einer Nichtzahlung von Flughafengebühren festsetzen. Der Flughafen selbst gibt keinen Kommentar dazu ab.

Flugzeuge an kleinere Gesellschaften verkaufen

Wie Mark Payne, Leasingdirektor bei Chapman Freeborn, gegenüber «CNN» erklärt, müssen die Besitzer nun jemanden finden, der die Maschinen übernimmt. «Es ist ein bisschen so, als ob jemand mit einer Hypothek in Verzug gerät – das Haus wird wieder in Besitz genommen und sie müssen so schnell wie möglich jemanden finden, der darin lebt.»

Wahrscheinlich werden sie an andere – meistens kleinere – Fluggesellschaften verkauft. «Gut gepflegte Flugzeuge dringen irgendwann wieder in den Markt ein», meint Payne.

600'000 Urlauber sitzen fest

Von den insgesamt 600'000 festsitzenden Urlauber sind rund 150'000 aus Grossbritannien. Diese sollen nun von der britischen Regierung gerettet werden. Für diese Rettungsoperation «Matterhorn» werden sogar Flugzeuge aus Malaysia abgezogen.

Die Rückflüge sollen innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden. Zwischen heute und dem 6. Oktober steht den Gestrandeten also ein kostenloser Flug nach Hause zu.

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