Tiergarten Nürnberg will Paviane für Artenschutz töten
Die Pavian-Population im Nürnberger Tiergarten ist zu gross. Der Zoo will nun einige Tiere zur Populationskontrolle und für den Artenschutz töten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Tiergarten Nürnberg will gesunde Paviane für den Artenschutz töten.
- Die Gruppe sei zu gross und inhomogen.
- Bei anderen Arten sei das Töten und Verfüttern gesunder Tiere bereits Praxis.
Der Tiergarten Nürnberg will künftig einzelne Tiere seiner Pavian-Gruppe aus Gründen des Artenschutzes und des Populationsmanagements töten. Das kündigte Tiergartendirektor Dag Encke an.
Die Gruppe sei zu gross und zu inhomogen geworden. Es entstünden Probleme mit dem Genpool und mit den sozialen Strukturen, erläuterte Encke. Eine Weitergabe der Tiere an andere Zoos im In- und Ausland sei keine Alternative, ebenso wenig sei die Auswilderung möglich.
Bei anderen Arten ist es bereits Praxis
Der Tiergarten schickte eine Vorlage an den Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrates. Dort will Encke in der übernächsten Woche die Problematik erläutern und einen gesellschaftlichen Diskurs anstossen.
Nach Angaben des Tiergartendirektors wird die Tötung zum Populationsmanagement und das Verfüttern an andere Zootiere bereits mit Huftieren wie Ziegen, Schafen und Rindern aber auch etwa mit Kängurus praktiziert. Für Primaten wäre es zumindest in Nürnberg Neuland. Der Deutsche Tierschutzbund hält das Töten nur als letzten Ausweg für einen gangbaren Weg.