Tinder und Co. – Dating-Apps stecken in der Krise
Die Generation Z will nichts mehr von Tinder und Co. wissen. Die Folge: Die Dating-Apps sind nicht mehr genug profitabel.
Das Wichtigste in Kürze
- Dating-Apps waren über die Jahre für viele Partnersuchende eine grosse Hilfe.
- Doch ihre Beliebtheit nimmt ab und sie erwirtschaften keine soliden Gewinne.
- Etwas Hoffnung kommt von der älteren Generation, aber das reicht womöglich nicht aus.
Die digitale Partnersuche wurde dank Dating-Apps wie Tinder, Hinge und Bumble revolutioniert. Doch die jüngste Generation – die Gen Z – lehnt diese Plattformen zunehmend ab. Das stellt ein wachsendes Problem für die Unternehmen dar.
Seit dem Start von Tinder im Jahr 2012 hat sich in den USA ein Viertel aller Paare über Onlinedienste kennengelernt. In Deutschland waren diese Apps im vergangenen Jahr sogar der häufigste Ort des Kennenlernens, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».
Allerdings gelingt es den Unternehmen nicht, einen entsprechenden Profit zu erzielen. Die Aktienkurse fallen stetig und auch bei Branchengrössen sinken mittlerweile sogar die Nutzerzahlen. Mit steigendem Profitdruck verschlechtert sich auch das Erlebnis auf den Apps – eine Schleife des Plattformverfalls setzt ein.
Taktiken von Tinder und Co. unbeliebt
Aus diesem Grund versuchen die Unternehmen einmal mehr, durch zusätzliche kostenpflichtige Funktionen Geld zu verdienen. Doch die Strategie führt bei vielen zu Unbehagen. Einige Nutzer in den USA haben sogar eine Klage gegen die Match Group, die verschiedene Singlebörsen-Apps betreibt, eingereicht. Sie fühlen sich durch die kostenpflichtigen Funktionen manipuliert.
Besonders junge Menschen sind skeptisch gegenüber dem Abschluss von Abonnements für Dating-Apps. Sie sehen keinen Mehrwert in den zusätzlichen Funktionen und empfinden es als peinlich, dafür Geld auszugeben. Und die bisherige Kernzielgruppe der Dating-Apps, die Millennials, ist mittlerweile oftmals schon verheiratet.
Trotzdem gibt es Hoffnung für eine Wiederbelebung der Dating-Apps – dank dem anderen Ende des Altersspektrums. Die Babyboomer sind heute auf vielen Dating-Apps die am schnellsten wachsende Gruppe. Ob diese Entwicklung ausreicht, um die sinkenden Nutzerzahlen und den fallenden Profit der Branche auszugleichen, bleibt allerdings abzuwarten.