Tinkoff-Bank will nach Kritik ihres Eigners an Putin neuen Namen
Nach der scharfen Kritik des Bankiers Oleg Tinkow am Ukraine-Krieg hat sein Finanzinstitut, die Tinkoff-Bank, eine Umbenennung bekannt gegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gründer der Tinkoff-Bank hatte Putins Krieg öffentlich kritisiert.
- Jetzt ändert die von ihm gegründete russische Bank den Namen.
- Man wolle den Markennamen «zum Wohl unserer Klienten» hinter sich lassen.
«Das Unternehmen hat sich lange auf den Schritt vorbereitet und die jüngsten Ereignisse machen diese Entscheidung nur noch vordringlicher», teilte die Bank am Freitag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Tinkoff sei als zweitgrösste Privatbank Russlands schon lange über den ursprünglichen Markennamen hinausgewachsen.
«Für das Glück unserer 20 Millionen Klienten haben wir entschieden, die Marke Tinkoff hinter uns zu lassen und neue Finanzprodukte und -dienstleistungen auf dem russischen Markt unter einem neuen markanten Namen weiter zu entwickeln.» Dem Firmengründer Oleg Tinkow wünsche das Unternehmen Erfolg und gute Besserung, heisst es am Ende der Mitteilung.
Putins langer Arm reicht bis ins Ausland
Die Umbenennung dürfte eine Reaktion des Unternehmens auf Tinkows Kritik an dem von Russlands Präsident Wladimir Putin begonnenen Ukraine-Krieg sein. Der Milliardär hatte den Krieg in sozialen Netzwerken als «sinnlos», als «Massaker» und als «Scheisskrieg» kritisiert und behauptet, 90 Prozent der Russen seien dagegen. Der Eintrag hatte hohe Wellen geschlagen. Im Netz war er innerhalb weniger Stunden von 100'000 Nutzern mit «gefällt mir» markiert worden. Gleichzeitig aber hatten viele Russen daraufhin ihre Kreditkarten von Tinkoff zerschnitten und ihr Konto gekündigt.
Tinkow selbst lebt seit seiner Leukämie-Erkrankung vor einigen Jahren vorwiegend im Ausland. Medienberichten zufolge hat er im vergangenen Jahr die Mehrheitsbeteiligung an der Muttergesellschaft von Tinkoff abgegeben, hält aber immer noch die Sperrminorität.