Tod

Tod deutscher Skitouristen - Schadenersatz nach Unfall

DPA
DPA

Italien,

Fast zwei Jahre ist es her, dass bei einem Unfall in Südtirol sieben deutschen Ski-Touristen starben. Die Versicherung des Autolenkers hat Opfern und Angehörigen nun Schadenersatz gezahlt.

Die Bushaltestelle, an der die Skiurlauber ausstiegen waren. Foto: Lino Mirgeler/dpa
Die Bushaltestelle, an der die Skiurlauber ausstiegen waren. Foto: Lino Mirgeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Auto rast mitten in der Nacht in eine Gruppe Skiurlauber, sieben Deutsche vor allem aus Nordrhein-Westfalen sterben, andere werden teils schwer verletzt.

Knapp zwei Jahre nach dem grausigen Unfall in Südtirol haben sich die Opfer und Angehörigen auf eine Entschädigungssumme geeinigt. Die Versicherung des Unfallfahrers zahlt den Betroffenen insgesamt zehn Millionen Euro, wie Anwalt Markus Wenter mitteilte.

Der Jurist aus Bozen vertritt die meisten der 79 Geschädigten. Sie verzichten gleichzeitig auf eine Zivilklage gegen den Einheimischen, der auf seinen Strafprozess wartet. Der Mann war laut Erkenntnissen am 5. Januar 2020 betrunken und viel zu schnell durch den Ort Luttach im Ahrntal in der norditalienischen Provinz gerast. Er erfasste dann die Deutschen, die in der Nacht mit einem Shuttle heimgefahren waren und gerade die Strasse überquerten. Sechs junge Leute - die meisten davon aus NRW - starben auf der Stelle, eine Frau erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Gegen den Fahrer, der zum Zeitpunkt des Unfalls 27 Jahre alt war, werde wohl demnächst von der Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, schrieb die Südtiroler Tageszeitung «Dolomiten». An diesem Montag stand in Bozen der Abschluss der Beweisaufnahme an. Die Verteidiger des Mannes wollen klären lassen, ob die Skitouristen ebenfalls alkoholisiert waren oder unter Drogen standen. Das könnte möglicherweise juristisch zu einer Mitschuld am Unfall führen.

Anwalt Wenter zeigte sich froh, schon jetzt eine Einigung über die finanzielle Entschädigung erzielt zu haben. «Ein womöglich zehn Jahre langer Schadenersatzprozess wäre für die Opfer und Angehörigen eine furchtbare Zerreissprobe», sagte er. «Der Ausgang des Verfahrens wäre eine grosse psychische Belastung, eine quälende Warterei gewesen.»

Eigentlich hatten die 79 Parteien - Opfer, Angehörige und Sozialversicherungsträger - 18 Millionen Euro gefordert. Die Deckungssumme betrug aber nur zehn Millionen Euro, die nun nach einem ermittelten Schlüssel verteilt und schon bezahlt worden seien.

Einige der Deutschen haben dauerhafte Verletzungen davongetragen, wie Wenter berichtete. Ein junger Mann wurde zum Pflegefall und muss rund um die Uhr betreut werden. Eine Frau erlitt eine Verletzung am Auge, ihre Sehkraft ist eingeschränkt. Ein Mann erlitt schwere Verletzungen an den Beinen und humpelt seit dem Unfall. Ein anderer Mann erlitt schwere Depressionen und musste in einer Klinik behandelt werden.

Theoretisch können sich Schadenersatzzahlungen strafmildernd auswirken. Bei den Umständen dieses Unfalls - darunter der Alkohol und die hohe Geschwindigkeit - gilt dies aber als eher unwahrscheinlich.

Kommentare

Weiterlesen

Indien
81 Interaktionen
«Naiv»
Donald Trump Wolodymyr Selenskyj
216 Interaktionen
Wende

MEHR IN NEWS

Weltbank
1 Interaktionen
Damaskus
pakistan
Pakistans Militär
Trogen AR
Trogen AR
Rubio
6 Interaktionen
Washington

MEHR TOD

lorenz
27 Interaktionen
Polizeigewalt?
Arzt Schreibtisch angeklagt Klinik
Klinik Königsfelden

MEHR AUS ITALIEN

Rose
1 Interaktionen
Rom
Bayesian Mike Lynch
1 Interaktionen
Palermo
Papst
15 Interaktionen
Für alle zugänglich
Donald Trump
17 Interaktionen
Rom