Gesetz

Trentino (IT): Landtag mit Gesetz zu Tötung von 8 Bären pro Jahr

Keystone-SDA
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Italien,

Der Landtag der norditalienischen Provinz Trentino hat ein umstrittenes Gesetz abgesegnet, das die Tötung von bis zu acht Bären pro Jahr ermöglicht.

Trentino
Das Trentino gilt als die Bären-Region Italiens. (Archivbild) - Matteo Zeni/Servizio Faunistico/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Trentino in Norditalien leben rund 150 Bären.
  • Nun hat der Landtag ein umstrittenes Gesetz zum Abschuss der Tiere angenommen.
  • Demnach dürfen pro Jahr bis zu acht Bären geschossen werden.

Die Abgeordneten stimmten am Montagabend nach einer mehrstündigen Debatte dem Gesetzentwurf zu, der nach Angaben der Landesregierung der Eindämmung der Bärenpopulation in der bei Urlaubern beliebten Region dient. Immer wieder kommt es im Trentino zu ungewollten Begegnungen zwischen Menschen und Bären in den Wäldern der bergigen Gegend.

Bereits zuvor war es dem Provinzpräsidenten Maurizio Fugatti von der rechten Lega-Partei möglich, den Abschuss von «Problembären» anzuordnen – allerdings mit bürokratischen Hürden. Das neue Gesetz ermöglicht es dem Präsidenten, unkomplizierter bis zu acht problematische und gefährliche Tiere für den Abschuss freizugeben. Von den maximal acht pro Jahr darf es sich nur um zwei erwachsene Weibchen, zwei erwachsene Männchen sowie vier Jungtiere handeln. Diese Höchstquote gilt jeweils für die Jahre 2024 und 2025.

Bären zum Abschuss freigeben - was halten Sie davon?

Die Bärenpopulation im Trentino hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebreitet. Derzeit werden dort etwa 100 ausgewachsene Braunbären vermutet. Bei der letzten Schätzung im Jahr 2022 waren es noch 85. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. Im April vergangenen Jahres wurde ein junger Jogger von der Bärin JJ4, genannt Gaia, attackiert und getötet. Seitdem hat sich die Debatte um die Bären zugespitzt.

Die Forderungen nach der Tötung von «Problembären» wurden nach dem aufsehenerregenden Vorfall immer lauter. Dagegen hielten jedoch Tierschutzverbände. Angesichts des neuen Gesetzes hat sich der Ton verschärft. Fugatti und andere Provinzvertreter werden inzwischen bedroht – zum Teil mit dem Tod. Und auch Mitarbeiter des Forstkorps und des Wildtierdienstes erhalten Drohanrufe und -briefe.

Tierschutzverbände protestierten gegen Gesetz

Zahlreiche Anhänger von Tierschutzverbänden fanden sich während der Debatte am Montag vor dem Landtag in Trient ein und protestierten gegen das Gesetz. Aktivisten breiteten auf der Besuchertribüne im Innern ein Spruchband aus und versuchten, die Debatte zu stören.

Als problematisch gelten schon Bären, die sich Ortschaften sowie Menschen im Wald nähern. Nach Angriffen oder sogenannten Scheinangriffen, die zur Abschreckung dienen, gelten Bären als gefährlich.

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Im norditalienischen Trentino gibt es immer wieder Probleme mit Bären. - SRF

Die Behörden haben 18 Kategorien aufgestellt, um das Verhalten der Tiere zu bewerten. Das neue Gesetz soll jedoch nicht so angewendet werden, dass die Höchstquote zwangsläufig erfüllt werden muss. Es soll von Fall zu Fall entschieden werden.

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Kommentare

User #6010 (nicht angemeldet)

Bär Nr. 1 -- 2x geschossen Bär Nr. 2 -- 1x geschossen Bär Nr. 3 -- 3x geschossen etc. Freigabe zum Wildern, so kommt es dann zuletzt raus !*

User #2904 (nicht angemeldet)

Wann wird endlich bei den Menschen reguliert?

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