Tschechiens gewählter Präsident vergleicht Putin mit Hitler
Tschechiens gewählter Präsident Pavel wirft Putin in der Ukraine vor, gleich vorzugehen wie Hitler vor dem Angriff auf die Tschechoslowakei.
Das Wichtigste in Kürze
- Petr Pavel, der gewählte Präsident Tschechiens, vergleicht Putin mit Hitler.
- Hitler habe die deutsche Minderheit in der Tschechoslowakei vor dem Angriff missbraucht.
- Putin tat vor dem Krieg dasselbe mit der russischsprachigen Bevölkerung im Donbass.
Der gewählte tschechische Präsident Petr Pavel hat Parallelen zwischen dem heutigen Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Expansionspolitik Adolf Hitlers gegenüber der damaligen Tschechoslowakei gezogen. «Damals vor dem Zweiten Weltkrieg verhielt sich Hitler genauso wie sich Putin jetzt in Bezug auf die Ukraine verhält.» Dies sagte der Ex-General der Agentur CTK zufolge am Samstagabend zum Abschluss einer Pro-Ukraine-Demonstration mit Tausenden Teilnehmern in Prag.
Hitler habe die deutsche Minderheit in den Sudetengebieten der Tschechoslowakei missbraucht, um Emotionen zu schüren und zu Gewalt aufzustacheln, führte der 61 Jahre alte Pavel weiter aus.
Moskau hatte die vor einem Jahr begonnene Invasion in die Ukraine unter anderem mit einer angeblichen Unterdrückung der russischsprachigen Bewohner der Ex-Sowjetrepublik begründet.
Das nationalsozialistische Deutschland hatte sich nach dem Münchner Abkommen vom September 1938 die überwiegend deutsch besiedelten Sudetengebiete der Tschechoslowakei einverleibt. Wenige Monate später, im März 1939, marschierte die Wehrmacht auch im Rest des Landes ein. Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 brach schliesslich der Zweite Weltkrieg aus.
Pavel tritt am 9. März die Nachfolge von Präsident Milos Zeman an. Der frühere Vorsitzende des Nato-Militärausschusses hatte in einer Stichwahl Ende Januar den populistischen Ex-Regierungschef Andrej Babis mit 58,3 Prozent der Stimmen geschlagen.