Uhrenhersteller Junghans bleibt sich treu
Auch wenn Junghans nicht mehr von einem Junghans geführt wird, bleibt der Uhrenhersteller sich selber treu – nach wie vor wird Wert auf Klasse gelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uhrenfabrik Junghans wurde 2009 von Hans-Jochem Steim übernommen.
- Er bewahrte Junghans vor dem Ruin und baute das Unternehmen neu auf.
- Junghans setzt derzeit auf drei Säulen bei der Uhrenherstellung.
Die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG wurde 1861 mitten im Schwarzwald gegründet – und zwar in Schramberg. 1866 produzierte sie erstmals eine eigene Uhr, nachdem zunächst nur Bauteile hergestellt wurden.
Mit der Zeit entwickelte sich das Unternehmen zur grössten Uhrenfabrik der Welt. Doch 2008 folgte die Insolvenz und im Jahr darauf die Übernahme durch Hans-Jochem Steim.
Nachdem dem Uhrenhersteller das Ende drohte, baut Hans-Jochem Steim das Unternehmen nun wieder auf. Dabei setzt er auf die Klassiker des Hauses.
Junghans bleibt in Schramberg
Seitdem Junghans 1861 in Schramberg gegründet wurde, ist der Hauptsitz da. Auch Steim vertritt die Meinung, dass der Konzern zum Ort dazugehört und man beides nicht trennen sollte. Dies sagte der Unternehmer zur «Frankfurter Allgemeine Zeitung».
Als er 2009 seine Position antrat, krempelte er Junghans um. Er kürzte die 110 bisherigen Stellen auf 85, die Mitarbeiter verzichteten auf Pensionszusagen und so übernahm Steim Junghans schuldenfrei. Weiter dünnte er das Sortiment aus und setzt auf drei Säulen: Die «Meisterlinie», die «Max Bill» und Funk- sowie Solaruhren.
Schmuck für «Liebhaber feiner, klassischer Uhren»
Die Uhren des Hauses kosten zwischen 447 und 2796 Franken und richten sich an «Liebhaber feiner, klassischer Uhren». Dies sagt Geschäftsführer Matthias Stotz. Jährlich werden in Schramberg rund 60'000 Uhren gefertigt. Der Umsatz im vergangenen Jahr belief sich auf rund 24,6 Millionen Franken.