Ukraine Krieg: UN prüfen Berichte über Kriegsverbrechen

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Genève,

Die UN prüft zurzeit, ob Russland im Ukraine-Krieg Verbrechen begangen hat. Die Tötung von Flüchtenden sowie der Einsatz von Phosphor wird untersucht.

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Botschafter sprechen im Hauptquartier der Vereinten Nationen. Foto: Seth Wenig/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Seth Wenig

Das Wichtigste in Kürze

  • Zurzeit wird vom UN-Büro für Menschenrechte geprüft, ob Russland Kriegsverbrechen begeht.
  • Es wird untersucht, ob das russische Militär Flüchtende erschossen hat.
  • Zudem liegen Berichte vor, wonach die verbotene Phospormunition eingesetzt wurde.

Das UN-Büro für Menschenrechte hat klare Anzeichen für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine dokumentiert. Eine abschliessende Beurteilung sei aber bislang nicht möglich, sagte die Leiterin des Ukraine-Büros, Matilda Bogner. Sie war am Freitag über eine Videoschalte zu einem UN-Briefing in Genf zugeschaltet war.

Geprüft würden Berichte, wonach das russische Militär Flüchtende in Autos oder bei Demonstrationen erschossen hätte. Unter anderem hätten Mitarbeitende auch den Einsatz von Streumunition im Ukraine-Krieg festgestellt.

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Putin soll bereit verbotene Waffen eingesetzt haben. - Keystone

Das Büro prüfe auch Berichte über den Einsatz von Phosphormunition. Solche Brandbomben entzünden sich durch Kontakt mit Sauerstoff und richten verheerende Schäden an. Der Einsatz von Phosphorbomben ist verboten.

Russland verletzte internationale Konventionen «noch nie»

Russland wies die Anschuldigungen des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj zurück, am Donnerstag Phosphorbomben eingesetzt zu haben. Diese hätten sowohl Erwachsene als auch Kinder getötet. «Russland hat noch nie die internationalen Konventionen verletzt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag.

Auch auf ukrainischer Seite soll nach Berichten Streumunition eingesetzt worden sein, und es gebe Berichte über wahllosen Beschuss von Separatistengebieten. In zwei Fällen sollen Menschen wegen angeblich prorussischer Haltung getötet worden sein. Diese Berichte über den Ukraine-Krieg würden noch geprüft.

1035 Zivilisten wurden getötet

Die zivilen Opfer und die Zerstörung von zivilen Objekten deutet Bogner zufolge stark darauf hin, dass verschiedene Prinzipien verletzt wurden: Das Verbot wahlloser Angriffe, das Prinzip, zwischen militärischen und zivilen Zielen zu unterscheiden. Ausserdem die Vorgabe, dass möglichst Vorkehrungen für den Schutz von Zivilisten geschaffen werden und die Massnahmen verhältnismässig sein müssten.

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Im Ukraine-Krieg werden auch Zivilisten vermisst. Im Bild: Ein zerstörtes Gebäude in Kiew. (Archivbild) - keystone

Bogners Mitarbeitende haben den Tod von mindestens 1035 Zivilisten dokumentiert. Aber die wahren Zahlen lägen mit Sicherheit deutlich höher, sagte Bogner. Ihr Büro zähle nur verifizierte Opfer, und der Prozess dauere oft tagelang. Aus den Städten und Ortschaften unter Dauerbeschuss kämen nur spärliche Informationen.

Starben Menschen wegen Ukraine-Krieg?

Auf Satellitenaufnahmen aus der Region Mariupol sei ein Massengrab mit wahrscheinlich 200 Toten zu sehen. Es sei aber unklar, ob es sich um zivile Opfer von Kriegshandlungen oder Kämpfer handele. Es könnten auch Menschen sein, die teils mangels Krankenversorgung eines natürlichen Todes starben.

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