Ukraine: Russisches Landungsschiff bei Drohnenangriff beschädigt
Videoaufnahmen zeigen, wie ukrainische Drohnen ein russisches Schiff im Hafen von Noworossijsk beschädigt haben. Russland dementiert jegliche Schäden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine ukrainische Seedrohne beschädigte ein russisches Landungsschiff in Noworossijsk.
- Ein Video zeigt, wie das Schiff anschliessend abgeschleppt wird.
- Russland dementiert jegliche Schäden, die Angriffe seien «abgewehrt» worden.
Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein Landungsschiff schwer beschädigt worden. Ein Video des Einsatzes zeige, wie eine Seedrohne des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das feindliche Schiff angreife.
Das berichteten mehrere ukrainische Medien am Freitag und zitierten dabei einen Informanten. Das Schiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das russische Verteidigungsministerium hatte einen Drohnenangriff in Noworossijsk bestätigt, aber behauptet, dieser sei abgewehrt worden.
Heute Nacht haben ukrainische Seedrohnen den Marinestützpunkt Noworossijsk angegriffen. Angeblich wurden alle Seedrohnen versenkt und weil das so ist schleppt man ein Leckgeschlagenens tief in der See liegendes Russisches Kriegsschiff in den Hafen. Ganz genau .. pic.twitter.com/kFPhdMi6SZ
— Andy Schneider (@AndySch64494719) August 4, 2023
In dem veröffentlichten Video ist der Angriff aus der Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen. Es soll sich um eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt haben, wie ukrainische Medien weiter meldeten.
Spätere Bilder zeigten das 1976 in Dienst genommene Landungsschiff «Olenegorski gornjak» in geneigter Lage in der Bucht von Noworossijsk. Ein weiteres Video zeigt, wie das Schiff abgeschleppt wird. Nach russischen Angaben gab es aber keine Schäden.
Kiew: «Das wird so weitergehen»
Der Treffer am Landungsschiff sei ein grosser Verlust für die Flotte der Besatzer. Dies sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, im russischsprachigen Auslandssender Freedom des ukrainischen Staatsfernsehens. «Für die Ukraine ist das eine gute und gerechte Nachricht», sagte er am Freitag. «Das wird weitergehen.»
Jussow betonte, dass gerade diese Landungsschiffe eine Gefahr seien für die Ukraine. Für die russische Propaganda sei das eine Tragödie, sagte er. Das russische Verteidigungsministerium hatte behauptet, die Attacke auf seine Schwarzmeerflotte sei abgewehrt worden. Dagegen ist auf Videos und Bildern zu sehen, dass das Schiff Schlagseite hat.
Ukraine greift russische Schiffe an
Die Ukraine stemmt sich seit mehr als 17 Monaten mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Mehrfach hat dabei die Ukraine auch russische Schiffe und die Brücke zur 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim mit ferngesteuerten Seedrohnen angegriffen. Im vergangenen Jahr versenkte das Land die «Moskwa», das Flagschiff der russischen Schwarzmeerflotte, mit einem Raketenschlag. Auch damals hatte das Ministerium in Moskau den Treffer zunächst heruntergespielt.
