London: Russland erhöht mit Angriffen auf Donauhäfen das Risiko
Um Getreideexporte zu verhindern, hat Russland am Mittwoch mit der Stadt Ismajil erneut ein Ziel der ukrainischen Hafeninfrastruktur angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 2. August hat Russland die ukrainische Hafenstadt Ismajil bombadiert.
- Seit der Aufkündigung des Getreideabkommens wird vermehrt die Hafeninfrastruktur zerstört.
- Russland greift auch Ziele in Grenznähe des Nato-Gebiets an.
Um Getreideexporte aus der Ukraine zu verhindern, geht Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste ins Risiko. Mit sogenannten Kamikazedrohnen wurden Ziele angegriffen, die nur knapp vor der rumänischen Grenze – und damit dem Nato-Gebiet – lagen. So teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. «Dies deutet darauf hin, dass Russland seine Risikobereitschaft für Angriffe in der Nähe von Nato-Territorium erhöht hat.»
Ziel der Attacken sei, die internationale Schifffahrt dazu zu bringen, den Handel über ukrainische Donauhäfen einzustellen. «Es besteht eine realistische Möglichkeit, dass Russland Kamikazedrohnen einsetzt, um dieses Gebiet anzugreifen. Es geht davon aus, dass bei ihnen die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation geringer ist als bei Marschflugkörpern», so die Mitteilung weiter. «Russland hält sie wahrscheinlich für einigermassen präzise, und sie haben viel kleinere Sprengköpfe als Marschflugkörper.»
Russland verlängerte Getreideabkommen nicht
Zuletzt war etwa im Hafen von Ismajil an der Donau ein Getreidesilo zerstört worden. Russland hatte vor wenigen Wochen ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt. Seitdem bombardiert es immer wieder Hafeninfrastruktur und Speicher für Agrarprodukte.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.