Ukraine und Separatisten tauschen Gefangene
Das Wichtigste in Kürze
- In der Ostukraine haben die Kiewer Führung und die prorussischen Separatisten einen Gefangenaustausch durchgeführt.
- Die ukrainische Seite liess 237 Gefangene frei, die prorussischen Separatisten ermöglichten 73 Gefangenen die Rückkehr nach Kiew.
- Obwohl längst nicht alle vereinbarten Gefangenen ausgetauscht wurden, sprechen Politiker von einem bedeutenden Schritt bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarung.
Im Kriegsgebiet Ostukraine haben die Kiewer Führung und die prorussischen
Separatisten kurz vor Neujahr erstmals Hunderte Gefangene ausgetauscht.
Schauplatz war nach Medienberichten der ukrainisch kontrollierte Frontübergang
Majorsk nahe der Separatistenstadt Horliwka.
Insgesamt liess die ukrainische Seite am
Mittwoch 237 Gefangene frei, die sogenannten Volksrepublik Donezk und Luhansk
ermöglichten 73 Gefangenen die Rückkehr auf Kiewer Gebiet.
«Das ist ein frohes
Ereignis, auf das Hunderte Familien gewartet haben», sagte der frühere
ukrainische Präsident Leonid Kutschma, einer der Kiewer Unterhändler.
Beide Seiten warfen einander aber vor, weiter
Gefangene festzuhalten. Die Minsker Friedensregelung von 2015 sieht eigentlich
eine bedingungslose Freilassung aller Gefangenen vor.
Ein Schritt Richtung Minsker Vereinbarungen
Bundesaussenminister Sigmar Gabriel sprach von
einer guten Nachricht. «Der Austausch ist ein bedeutsamer Schritt bei der
Umsetzung der Minsker Vereinbarungen, den wir gemeinsam mit unseren
französischen Partnern im Normandie-Format intensiv unterstützt haben», sagte
er.
Dem Austausch waren monatelange Verhandlungen
vorausgegangen.
Vereinbart war die Freilassung von 306 Gefangenen aus der
Ukraine und 74 aus den Separatistengebieten, tatsächlich waren es aber weniger.