Der seit mehr als vier Monaten hungerstreikende ukrainische Filmemacher Oleg Senzow ist am Freitag zu Untersuchungen ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Der inhaftierte Filmemacher Oleg Senzow aus der Ukraine macht in einem russischen Gericht mit der linken Hand das Victory-Zeichen, während sein Urteil verkündet wird.
Der inhaftierte Filmemacher Oleg Senzow aus der Ukraine macht in einem russischen Gericht mit der linken Hand das Victory-Zeichen, während sein Urteil verkündet wird. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Oleg Senzow musste in Russland in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
  • Der ukrainische Aktivist steht seit vier Monaten in einem Hungerstreik.
  • Im Mai 2014 wurde er auf der Halbinsel Krim von Russland vorgeworfen.
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Wie die russischen Strafvollzugsbehörden mitteilten, sollen Ärzte des Stadtkrankenhauses in Labytnangi den 42-Jährigen untersuchen. Vom Ergebnis der Untersuchungen hänge ab, ob Senzows Behandlung geändert werde. Senzow verbüsst derzeit eine mehrjährige Haftstrafe in einer Strafkolonie im äussersten Norden Russlands.

Senzow war im Mai 2014 auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim festgenommen worden. Die Behörden warfen ihm vor, Brandanschläge organisiert zu haben. Der Aktivist und Dokumentarfilmer wies dies zurück, wurde aber im August 2015 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Er will seinen Hungerstreik erst beenden, wenn Russland alle ukrainischen «politischen Gefangenen» freilässt.

Der Menschenrechtsbeauftragte des Kreml, Michail Fedotow, versicherte in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an die ukrainischen Behörden, dass Senzow rund um die Uhr medizinisch betreut werde und vitaminhaltige Zusatznahrung erhalte. Sein Zustand sei «stabil ohne negative Entwicklung» und nicht lebensbedrohlich.

Bekannte Persönlichkeiten wie der US-Autor Stephen King, Hollywoodstar Johnny Depp, der russische Regisseur Andrej Swyaginew und der französische Filmemacher Jean-Luc Godard setzen sich für Sanzows Freilassung ein. Die russische Regierung lehnt eine Freilassung aber ab – es sei denn, dieser reicht ein Gnadengesuch ein. Das lehnt Senzow ab.

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