Ukrainisches Militär räumt Rückschlag in wichtiger Stadt Lyman ein
Lyman im Donbass liegt an einer Kreuzung zwischen zwei Grossstädten und ist dementsprechend umkämpft. Für die Ukraine läuft es nicht gut.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Ukraine-Militär räumt einen Rückschlag im Kampf um Lyman im Donbass ein.
- Der Feind beschiesse bereits Ortschaften ausserhalb der Stadt.
- Lyman ist eine strategisch wichtige Stadt für die Ukrainer.
Am Vortag hatte der Generalstab noch von Kämpfen in Lyman berichtet und mitgeteilt, die russischen Truppen versuchten, die ukrainischen Verteidiger aus der Stadt zu drängen. Die prorussischen Separatisten hatten am Freitag die Eroberung Lymans gemeldet.
Nun teilte der Generalstab mit, dass die russischen Truppen die Ortschaften Oserne und Dibrowa mit Granat- und Raketenwerfern beschiessen. Beide Dörfer liegen südöstlich von Lyman. Das deutet darauf hin, dass die Front nun südlich der Stadt verläuft.
Liegt an Kreuzung
Das russische Militär hatte Lyman von Norden her angegriffen. Die Stadt liegt strategisch wichtig an einer Kreuzung, von wo aus sowohl der Ballungsraum um die Grossstädte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk als auch der Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk attackiert werden kann.
Sjewjerodonezk war ein weiteres Ziel russischer Angriffe in der Nacht. Die Vorstösse auf die Stadt sowie deren Vororte Toschkiwka und Oskolonowka seien aber abgewehrt worden, teilte der Generalstab mit. Im nahe gelegenen Bachmut hätten die Russen versucht, in den Rückraum der ukrainischen Kräfte zu kommen und die Versorgungswege abzuschneiden. Auch diese Bemühungen seien gescheitert.
Richtung Slowjansk gab es laut Bericht keine Bodenoffensive der russischen Truppen. Stattdessen seien in dem Raum mit Artillerie und Luftwaffe mehrere Ortschaften bombardiert worden. Artilleriefeuer auf die ukrainischen Verteidigungslinien wird auch an den übrigen Schwerpunkten der Front gemeldet: Kurachowe, Awdijiwka sowie weiter südwestlich in Huljajpole.