Ungarn schützt Luftraum des Ukraine-Nachbarlands Slowakei mit
Neben Polen und Tschechien wird sich nun auch Ungarn am Schutz des Luftraums über der Slowakei beteiligen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ungarn beteiligt sich künftig am Schutz des slowakischen Luftraums.
- Polen und Tschechien tun dies schon seit vergangenem Herbst.
- Die Slowakei grenzt direkt an die Ukraine.
Ungarn wird sich künftig am Schutz des slowakischen Luftraums beteiligen. Das gab der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad nach einem Treffen mit seinem ungarischen Amtskollegen Kristof Szalay in Budapest bekannt. Er erinnerte daran, dass Polen und Tschechien schon seit vergangenem Herbst den slowakischen Luftraum schützten.
Indem nun auch Ungarn mit seinen 14 schwedischen Kampfflugzeugen des Typs Gripen C/D zur Überwachung des Luftraums dazustosse, werde diese zu einem «realen Projekt der Visegrad-Vier». «Das zeigt, dass die Visegrad-Gruppe noch immer wichtig für alle von uns bleibt», sagte Nad laut der slowakischen Nachrichtenagentur TASR. Ausser Tschechien grenzen die anderen drei Visegrad-Länder Ungarn, Polen und die Slowakei direkt an die Ukraine.
Slowakei hat keine eigenen Kampfjets
Die Slowakei hat keine eigenen Kampfflugzeuge mehr zur Luftüberwachung im Einsatz, seit sie ihre MiG-29 im vergangenen Herbst ausser Dienst stellte. Diese Flugzeuge sowjetischer Bauart hatte sich das Nachbarland Ukraine schon kurz nach Beginn der russischen Invasion gewünscht.
Wenige Monate danach kündigte Nad an, die slowakischen MiG-29 nicht mehr einzusetzen, weil sie veraltet seien und nur von Technikern aus dem «feindlichen Russland» gewartet werden könnten. Eine Übergabe an die Ukraine erfolgte bisher aber noch nicht und wurde vorerst auch nicht öffentlich zugesagt.
Die Slowakei hatte aber schon bald nach Kriegsbeginn ihr Luftabwehr-Raketensystem S-300 der Ukraine übergeben. Als Ersatz stationierte Deutschland zwei Patriot-Systeme beim Nato-Verbündeten. Die slowakische Opposition kritisierte jedoch von Anfang an, dass die Slowakei ihre eigene Verteidigung in die Hände der Verbündeten lege.