Ab kommendem Schuljahr besuchen Schüler in Italien das Unterrichtsfach «Klimawandel». Dazu soll der ganze Schulunterricht umstrukturiert werden.
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Demonstranten an einem Klima-Protest in Lausanne. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Italienische Schüler sollen ab 2020 im Fach «Klimawandel» unterrichtet werden.
  • Das neue Fach ist verpflichtend für alle Schulklassen.
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Ein Test zum Pariser Klimaabkommen oder Hausaufgaben zum weltweiten Treibhausgas-Ausstoss? Dies könnte in italienischen Schulen schon bald zur Wirklichkeit werden. Denn ab dem Schuljahr 2020 sollen Schüler in einem neuen Fach unterrichtet werden: «Klimawandel und nachhaltige Entwicklung».

Erstes Land mit diesem Unterrichtsfach

Bildungsminister Lorenzo Fioramonti sagte: «Ab dem nächsten Jahr wird Italien das erste Land sein, in dem der Klimawandel und nachhaltige Entwicklung verpflichtend gelernt werden.» Rund einmal pro Woche sollen sich italienische Schüler ab nächstem September mit Themen rund um den Klimawandel auseinandersetzen. Das berichtete der «Spiegel».

Sechs- bis Elfjährige könnten sich künftig zum Beispiel mit verschiedenen Kulturen in Bezug auf ihre Umwelt auseinandersetzen. Das erklärte Fioramonti der «New York Times». Gymnasiasten würden sich dagegen mehr mit der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung befassen. Da gehe es eher darum, wie man nachhaltig lebt oder die Ozeane vor Verschmutzung schützt.

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Bildungsminister Lorenzo Fioramonti plant, «Klimawandel» als Unterrichtsfach einzuführen. - Keystone

Ausserdem sollen Fioramonti zufolge Fächer wie Mathematik, Physik oder Geografie mit Blick auf nachhaltige Entwicklung unterrichtet werden. So wolle man in Geografie nicht nur einfach über Orte und Länder sprechen. Stattdessen solle der Fokus beispielsweise auf den menschlichen Einfluss auf unterschiedliche Gebiete der Erde gelegt werden.

Bildungsminister unterstützt Klima-Demos

Das gesamte italienische Bildungsministerium werde verändert, «um Nachhaltigkeit und Klima zentral in unserem Bildungssystem zu verankern». Fioramonti selbst ermutigte im September Schüler, an den Klima-Demos teilzunehmen, anstatt am Unterricht teilzunehmen. Nun erlaubt er ihnen sogar, sich an den Klimaprotesten zu beteiligen, ohne dass ihre Eltern ihr Fernbleiben entschuldigen müssen.

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