Die diskutierte Weitergabe von Kampfjets an die Ukraine könne in einer Eskalation Russlands mit der Nato resultieren, warnt ein US-General. Polen verteidigt den Vorstoss währenddessen.
Polen wollte seine MiG-29 auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz bringen - die USA sollten sie dann der Ukraine zur Verfügung stellen. Foto: Michael Walczak/PAP/dpa
Polen wollte seine MiG-29 auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz bringen - die USA sollten sie dann der Ukraine zur Verfügung stellen. Foto: Michael Walczak/PAP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa widerspricht ukrainischen Angaben zum Nutzen einer möglichen Lieferung von MiG-29-Kampfjets.
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«Die Weitergabe von MiG-29-Flugzeugen wird die Effektivität der ukrainischen Luftwaffe nicht spürbar erhöhen», . Die ukrainische Luftwaffe verfüge derzeit über zahlreiche einsatzfähige Flugzeuge, die täglich flögen. Es sei unwahrscheinlich, dass zusätzliche Jets die Effektivität erhöhten.

Zudem betonte Wolters, dass die Weitergabe von MiG-29 nach Einschätzung von Nachrichtendiensten von Moskau missverstanden werden könnte und in einer Eskalation Russlands mit der Nato resultieren könnte. Dies sei ein Hochrisiko-Szenario, sagte der Vier-Sterne-General.

Duda verteidigt Polens Vorstoss

Polens Präsident Andrej Duda verteidigte währenddessen den Vorstoss seines Landes zur Übergabe von Kampfjets. Sein Land müsse ein verantwortungsbewusstes Nato-Mitglied sein, sagte Duda in Warschau nach einem Treffen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Polen habe einerseits die kämpfende Ukraine unterstützen wollen, die «deutliche und starke Erwartungen» an die Nachbarn formuliert habe. Andererseits habe man als glaubwürdiges Mitglied der Nato «das Bündnis auf keine Weise in eine schwierige Situation» bringen wollen.

So sei die Erklärung des polnischen Aussenministeriums zustande gekommen, in der die Regierung in Warschau am Dienstag angeboten hatte, die MiG-29-Kampfjets mit einem Zwischenstopp auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Deutschland der Ukraine zu überlassen. «Wir wollen aber, dass die Entscheidung von der Nato gemeinschaftlich getroffen wird, damit Polen ein verlässliches Nato-Mitglied ist, und nicht ein Land, das selbstständig in wichtigen Angelegenheiten entscheidet, die die Sicherheit des Bündnisses insgesamt betreffen», sagte Duda.

Ukrainischer Botschafter: Brauchen Jets so schnell wie möglich

Kurz zuvor hatte der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, erneut auf eine Lieferung von MiG-29-Kampfjets gedrungen. «Fakt ist, dass wir diese Flugzeuge so schnell wie möglich brauchen, um den Luftraum zu schützen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Russland bombardiere Wohnhäuser, Krankenhäuser und Schulen. «Wenn die Flugzeuge an die Ukraine übergeben würden, würde das keinen Kriegseintritt der Nato bedeuten. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen positive Neuigkeiten dazu erhalten.»

Wirksamkeit russischer Luftkräfte beschränkt

Wolters sagte hingegen, man glaube, dass die wirksamste Möglichkeit zur Unterstützung des ukrainischen Militärs darin bestehe, mehr Panzerwaffen und Luftabwehrsysteme bereitzustellen. «Die Ukrainer nutzen diese Waffen jetzt hervorragend», kommentierte er.

Obwohl Russlands Fähigkeiten im Bereich der Luftstreitkräfte beträchtlich seien, bleibe ihre Wirksamkeit aufgrund ukrainischer strategischer, operativer und taktischer bodengestützter Luftabwehrsysteme begrenzt.

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