US-Notenbank: Zinserhöhungstempo dürfte sich abschwächen
Das hohe Tempo der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed wird sich wohl auf absehbare Zeit abschwächen. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur Sitzung des geldpolitischen Ausschusses FOMC hervor.
Im Protokoll vom 26. bis 27. Juli heisst es: «Die Teilnehmer waren der Ansicht, dass es bei einer weiteren Straffung der Geldpolitik wahrscheinlich zu einem gewissen Zeitpunkt angemessen sein wird, das Tempo der Leitzinserhöhungen zu verlangsamen.» Dann müsse man die Auswirkung der Zinserhöhung auf die Wirtschaftstätigkeit bewerten. Die Fed-Protokolle sind für Anleger wichtig, da sie Hinweise über die weitere US-Zinspolitik enthalten.
Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins bei der jüngsten Sitzung um 0,75 Prozentpunkte auf 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Es war die vierte Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie - und der zweite Anstieg in Folge um 0,75 Prozentpunkte seit dem Jahr 1994. Der Grund für das entschlossene Handeln ist die sehr hohe Inflation. Die Jahresrate hatte im Juli bei 8,56 Prozent gelegen. Die Fed strebt eine Rate von zwei Prozent an.
Zunächst seien aber weitere Zinserhöhungen angemessen, heisst es in dem Protokoll. Die Notenbank müsse zu einer restriktiven Geldpolitik übergehen. Diese dämpft die wirtschaftliche Aktivität, um die Inflation zu bekämpfen. Es bestehe ansonsten die Gefahr, dass die Fähigkeit der Fed, die Inflation zu bekämpfen, infrage gestellt werde. Zuletzt hatten Fed-Vertreter in Reden zunächst weitere deutliche Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.