Verdi ruft Sicherheitsleute zu Warnstreiks an Berliner Flughäfen auf
Die Gewerkschaft Verdi ruft das Sicherheitspersonal der Berliner Flughafen zum Ausstand auf. Dies soll ein erstes Warnsignal an die Arbeitgeber sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Montag ruf Verdi zum Streik der Sicherheitsleute der Berliner Flughafen auf.
- Die Vier-Stunden-Aktion soll als Warnung für weitere Tarifverhandlungen dienen.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Sicherheitsfirmen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld für Montagmorgen zu einem fast vierstündigen Warnstreik aufgerufen. Dadurch könne es zu starken Beeinträchtigungen bei der Abfertigung kommen, sagte ein Sprecher am Samstag. Die Aktion soll von 5 Uhr bis 8.45 Uhr laufen. Alle Passagiere sollten sich vor der Anreise bei ihrer Airline zur Lage informieren, hiess es bei der Flughafengesellschaft.
Hintergrund sind die bislang ergebnislosen bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und Verdi für rund 23'000 Beschäftigte der Flugsicherheit. Zum Jahresende war die Friedenspflicht ausgelaufen. Die Gewerkschaft hatte bereits vor Weihnachten nach erneut erfolglosen Gesprächen angedroht, Mitarbeiter könnten ausserhalb der Schulferien an «vielen deutschen Flughäfen» die Arbeit niederlegen. In der Vergangenheit haben Streiks der Gepäck- und Passagierkontrolleure regelmässig den Flugbetrieb gestört.
Der Ausstand sei ein erstes Warnsignal an die Arbeitgeber, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, sagte der Verdi-Sprecher. Am 23. Januar sollen die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt werden.
Streiks an anderen Flughäfen möglich
Weitere Arbeitskämpfe auch an anderen deutschen Flughäfen sind laut Verdi nicht ausgeschlossen. Die Ferienzeit der einzelnen Bundesländer soll dabei jedoch ausgeklammert werden. Auf den beiden Berliner Airports sind laut der Gewerkschaft rund 3000 Beschäftigte bei privaten Sicherheitsfirmen angestellt.
Nach der letzten Runde im Dezember hatten sich beide Seiten jeweils eine Verzögerungstaktik vorgeworfen. Laut Verdi hatte der BDLS eine Entgelterhöhung von lediglich 1,8 auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit angeboten. Die Lohnanpassung für ostdeutsche Bundesländer solle erst nach fünf Jahren beendet sein.
Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns bei der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle auf 20 Euro (rund 22,50 Franken). Bislang erhalte ein Beschäftigter, der in Tegel oder Schönefeld in der Passagierkontrolle tätig ist, nach dem regionalen Tarifvertrag 17,12 Euro (rund 19,25 Franken) pro Stunde.