Nach der Pleite von Air Berlin ist die britische Easyjet gross am Flughafen Tegel eingestiegen. Das angepeilte Wachstum auf 18 Millionen Passagiere in Deutschland hat jedoch seinen Preis.
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Die britische Fluggesellschaft Easyjet ist am Berliner Tegel mit hohen Anlaufverlusten gestartet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Fluggesellschaft Easyjet ist am Berliner Tegel mit hohen Anlaufverlusten gestartet.
  • Trotzdem konnte der Billigflieger seinen saisonüblichen Verlust eindämmen.
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Der britische Billigflieger Easyjet ist am Berliner Flughafen Tegel mit hohen Anlaufverlusten gestartet. Im ersten Geschäftshalbjahr von Oktober 2017 bis März 2018 sind dort Verluste von 38 Millionen britischen Pfund nach Steuern aufgelaufen, wie das Unternehmen am Dienstag in Luton bei London mitteilte. Für das Gesamtjahr rechnet die Airline an ihrem wichtigsten deutschen Standort mit bis zu 155 Millionen Pfund Vorsteuerverlust.

Die Airline-Gruppe mit mehr als 280 Flugzeugen kann das aber gut verkraften. Easyjet-Chef Johan Lundgren erwartet für das laufende Jahr einen um Sonderposten bereinigten Vorsteuergewinn zwischen 530 und 580 Millionen Pfund. Im ersten Halbjahr dämmte der Billigflieger seinen saisonüblichen Verlust trotz der Berliner Anlaufkosten unter dem Strich auf 54 Millionen Pfund ein.

Ein Grund für die hohen Kosten in Tegel ist, dass Easyjet im grossen Stil Flugzeuge samt Besatzungen von anderen Airlines gemietet hat, um das Flugprogramm stemmen zu können. Inzwischen habe Easyjet acht eigene Flugzeuge stationiert und bis Ende März 230 eigene Leute angestellt, berichtete Deutschland-Chef Thomas Haagensen. Man sei im Plan, in Berlin rund 1000 Leute anzuheuern, darunter mehr als 500 aus den Reihen der früheren Air Berlin. «Das geht jetzt regelmässig hoch», sagte Haagensen.

Die schwache Auslastung der Berlin-Verbindungen von 66 Prozent gegenüber rund 92 Prozent in der Gruppe begründete Haagensen mit der geringen Vorlaufzeit bis zum Start der Tegel-Flüge im Januar. Der aktuelle Flugplan auf den von Air Berlin übernommenen Slots sei zudem nicht optimal für den Punkt-zu-Punkt-Verkehr und solle in den kommenden Jahren verbessert werden.

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