Virologin: Teile Tirols möglicher Hotspot für Südafrika-Mutation
Das Wichtigste in Kürze
- In Tirol werden bereits etwa 10 Prozent der Infektionen vom Südafrika Virus verursacht
- Durch weitere Veränderungen ist ein Subtyp entstanden bei der Südafrika-Mutation in Tirol.
In Österreich mehren sich gemäss einer Virologin die Anzeichen, dass Teile Tirols ein Schwerpunkt der südafrikanischen Corona-Variante sind.
Laut Zahlen von vergangener Woche dürften dort etwa die Hälfte der durch eine Mutation verursachten Infektionen auf diese Variante zurückgehen. Dies sagte die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck der Zeitung «Der Standard» (Mittwoch).
80 Prozent der Neuinfektionen würden vom ursprüngliche Virus verursacht, jeweils zehn Prozent von der britischen oder der südafrikanischen Variante.
Das Cluster wächst
«Wir haben mittlerweile 80 Fälle und sicher eine grosse Dunkelziffer. Das ist nicht mehr ein kleines Cluster», sagte die Expertin der Deutschen Presse-Agentur über die Verbreitung der Südafrika-Variante. Sie habe keinen Überblick über das gesamte Bundesland. Es sei jedoch nach ihren Untersuchungen die Region zwischen Innsbruck und der Grenze bei Kufstein betroffen.
Von Laer sprach sich dafür aus, die Mobilität einzuschränken und auch die für den 8. Februar geplante Öffnung der Geschäfte in ganz Österreich nun in Tirol zumindest um eine Woche zu verschieben. Noch könne man die Ausbreitung dieser Variante vielleicht verlangsamen und zumindest Zeit gewinnen.
Ein Subtyp der südafrikanischen Mutation entstand in der Region
Dies sei angezeigt, da die südafrikanische Variante selbst schon wieder zumindest zwei zusätzliche Mutationen aufweise. Sie seien ein «Tiroler Subtyp» der südafrikanischen Variante, so von Laer. Bedenklich sei die Entwicklung, weil neueste Studien den Schluss nahelegten, dass die Impfungen weniger gegen die Mutation wirkten. Zudem helfe der natürliche Schutz durch Antikörper nach einer Erkrankung weit weniger gegen diese Variante.