Volle Strände: Spanien stöhnt unter Winterhitze

Keystone-SDA
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Spanien,

Spanien erlebt derzeit einen warmen «Frühsommer im Spätwinter!». Noch vor zwei Wochen war die Ferieninsel Mallorca verschneit.

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Menschen liegen auf Mallorca am Strand. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien zog es dieses Wochenende Zehntausende an die Strände.
  • Mallorca erlebt zwei Wochen nach Schnee die erste Tropennacht.
  • In Palma wurde mit 27,3 Grad im März ein neuer Temperaturrekord aufgestellt.
  • Nahe Valencia wurden gar 30,8 Grad gemessen.

Der offizielle Frühlingsanfang in Europa ist erst in einer guten Woche – aber in Spanien stöhnen bereits Millionen Menschen unter Temperaturen von teils über 30 Grad.

Zur Abkühlung strömten Zehntausende am Wochenende an die Mittelmeer-Strände, mancherorts hatte man sogar Probleme, das Handtuch auszubreiten.

Auf Mallorca gab es die erste Tropennacht des Jahres: Von Samstag auf Sonntag lagen die Mindesttemperaturen in Gebieten der beliebten Urlaubsinsel – etwa in Palma – bei über 20 Grad. Erst vor zwei Wochen hatte Mallorca noch mit einem Schneechaos zu kämpfen.

«Frühsommer im Spätwinter!», titelte das «Mallorca Magazin». Bei diesen Temperaturen sei es bereits schwierig einzuschlafen, sagten Experten der mallorquinischen Zeitung «Última Hora».

«Wieso ist es jetzt schon so warm?», klagen viele im Netz. Manche liessen sogar nachts die Klimaanlage laufen. Der menschengemachte Klimawandel ist plötzlich wieder in aller Munde.

30,8 Grad im März!

Des einen Leid', des anderen Freud': «Unglaublich, zu Hause hätte ich heute Schnee schippen können», erzählte Sabina der Deutschen Presse-Agentur dpa am Telefon. Mit Mann und den drei Kindern ging die Hamburgerin am Samstag im etwa 30 Grad warmen Alicante ins – noch relativ kühle – Meer.

«Eigentlich hatten wir die Badesachen nur sicherheitshalber mitgebracht. Dass sie hier tatsächlich zum Einsatz kommen, hätten wir nie im Leben gedacht.»

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Menschen liegen im andalusischen Malaga dieses Wochenende am Strand. - keystone

Die Wetterstation Portopí in Palma verzeichnete am Samstag um 14 Uhr mit 27,3 Grad die höchste Temperatur für den Monat März seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie der spanische Wetterdienst Aemet mitteilte, war der bisherige von Rekord von 26,6 Grad 1981 gemessen worden.

März-Rekorde wurden am Samstag auch anderswo gebrochen. In Castellón in der Region Valencia erreichte die Quecksilbersäule sogar die Marke von 30,8 – 0,6 Grad über dem bisherigen Höchstwert.

Freuen Sie sich auf den Sommer?

Am Sonntag wurde es etwas «frischer» – bei Werten allerdings, die trotzdem bis zu 30 Grad erreichten, etwa in Murcia. In den nächsten Tagen werde es vielerorts warm bleiben, so Aemet.

Wassermangel spitzt sich zu

Generell wird das Klima in Spanien wie auch in anderen Teilen Europas seit Jahren heisser und trockener, was auf den Klimawandel zurückgeführt wird. Hitze und mangelnder Regen hatten Teilen des Kontinents schon im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Mit Spitzentemperaturen von teils mehr als 40 Grad war es eines der heissesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Spanien.

Da in Teilen Spaniens auch im Herbst und Winter die Niederschläge viel zu niedrig ausgefallen sind, spitzt sich der Wassermangel weiter zu. Die Stauseen sind zurzeit durchschnittlich nur zu etwas mehr als 40 Prozent gefüllt. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre waren es zu dieser Jahreszeit noch 58 Prozent. Auch die Gefahr heftiger Waldbrände bleibt hoch.

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Während die Menschen in Spanien bereits baden, droht dem Land ein Wassermangel. - keystone

Dramatisch ist die Lage in Andalusien und Katalonien. Dort sind die Stauseen nur noch zu rund einem Viertel gefüllt. In Katalonien im Nordosten des Landes mit der Metropole Barcelona ist deshalb bereits der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und der Industrie eingeschränkt.

In Parks und Gärten dürfen nur noch Bäume gegossen werden. Sollte der Regen weiter ausbleiben, rechnet der Leiter der regionalen Wasserbehörde, Samuel Reyes, ab Herbst mit Einschränkungen des privaten Trinkwasserverbrauchs, wie er dem Blatt «El País» sagte.

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