Vonovia-Rauchmelder sorgen für Ärger bei Mietern
Der Wohnungskonzern Vonovia plant die Installation neuer Rauchmelder in seinen Mietwohnungen. Diese Geräte können mehr als nur Rauch detektieren.
Sie messen auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das sorgt für Unmut bei den Mietern.
Warum sind die Rauchmelder von Vonovia so umstritten?
Die neuen Rauchmelder der Wohnungsgesellschaft heissen «Multisensor Plus». Sie zeichnen stündlich Daten zum Raumklima auf.
Diese Informationen sollen laut Vonovia den Mietern helfen, besser zu lüften und Energie zu sparen. Doch viele Mieter sehen darin eine Verletzung ihrer Privatsphäre.
Sie fürchten, ausspioniert zu werden. «Bild» berichtet, dass die Daten auch an den Hersteller Techem weitergeleitet werden.
Mieterbund warnt vor «kleinen Spionen»
Der Mieterbund Südhessen Darmstadt rät zur Vorsicht und empfiehlt den Mietern, der Datenübertragung zu widersprechen. Vonovia selbst schreibt, dass ohne Einwilligung der Mieter keine Daten übertragen werden würden.
Doch der Mieterbund kritisiert, dass die Geräte so eingestellt sind, dass sie Daten übertragen. So stehe es in der Bedienungsanleitung, wie der Mieterbund gegenüber «hessenschau» betont.
Würdest du dich als Vonovia-Mieter auch gegen die neuen Rauchmelder wehren?
Laut Techem können Mieter die Datenübertragung per Knopfdruck am Gerät deaktivieren. Dann funktionieren die Rauchmelder wie herkömmliche Modelle.
Streit um Mieterhöhungen
Neben Datenschutzbedenken sorgen auch mögliche Mieterhöhungen für Ärger. In einigen Regionen will Vonovia die Kosten für die neuen Geräte auf die Mieter umlegen.
Der Konzern argumentiert, der Austausch sei eine Modernisierungsmassnahme. Diese würde den Wert der Immobilie steigern.
In Ulm wehren sich Mieter gegen diese Praxis. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hält die Mieterhöhung für unzulässig.
Rechtliche Unklarheiten
Die rechtliche Lage scheint unklar. Einige Mieter erwägen, gegen die Mieterhöhung vor Gericht zu ziehen, denn sie sehen den Austausch nicht als Modernisierung an.
Vonovia betont, die Datenerfassung sei freiwillig. Mieter könnten die Funktion abschalten, doch viele Betroffene fühlen sich unter Druck gesetzt.
Die Debatte um die neuen Rauchmelder zeigt die Spannung zwischen technischem Fortschritt und Privatsphäre. Sie wirft auch Fragen zur Kostenverteilung zwischen Mietern und Vermietern auf.