Ein beissender Geruch liegt in der Luft – selbst in Berlin-Mitte. Die Einsatzkräfte kämpfen weiter gegen den Brand südwestlich vor den Toren der Haupstadt.
Auch ein Wasserwerfer der Polizei ist im Einsatz bei der Brandbekämpfung in Brandenburg.
Auch ein Wasserwerfer der Polizei ist im Einsatz bei der Brandbekämpfung in Brandenburg. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gefahr des Waldbrandes bei Berlin ist auch am Samstag noch nicht gebannt.
  • Die Lage sei stabil, aber immer noch kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Flammen.
  • Eine Entwarnung könne man noch nicht geben.
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Die Gefahr des riesigen Waldbrands bei Berlin war auch am Samstag – 48 Stunden nach Ausbruchs des Feuers – noch nicht gebannt. Hunderte Einsatzkräfte und Helfer kämpften weiter gegen die Flammen. «Die Lage ist stabil», sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU). Der Brand breite sich nicht weiter aus. Entwarnung könne man jedoch noch nicht geben, so Stein weiter. Wenn sich die Witterung stark ändere, könnten die Flammen wieder auflodern.

Seit Donnerstag wüten die Flammen bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Der Brand hatte sich von einer Fläche von zunächst fünf Hektar rasend schnell auf eine Fläche so gross wie 400 Fussballfelder ausgebreitet. Drei Dörfer mussten evakuiert werden. Nach Klausdorf und Tiefenbrunnen konnten die Bewohner auch bis zum Samstagnachmittag nicht zurückkehren. «Wir werden gegen Abend entscheiden, ob wir die Evakuierung aufheben können», sagte Stein.

500 Einsatzkräfte

Rund 500 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei und weiteren Rettungsdiensten waren am Samstag im Einsatz. Die Feuerwehr versuchte über Schneisen tiefer in das Gebiet zu gelangen und von dort aus zu löschen. Unterstützung erhielten die Kräfte von der Bundeswehr, die mit einem Hubschrauber bei dem Kampf gegen die Flammen dabei war.

Auch am Samstagmorgen zog ein beissender Brandgeruch bis in die Mitte Berlins. Viele besorgte Bürger riefen bei der Feuerwehr an und fragten, ob es in ihrer Nachbarschaft brennen würde, wie der Schichtführer der Regionalleitstelle Brandenburg, Heiko Anderts berichtete.

«Ich hoffe, dass der Wind nicht wieder auffrischt»

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wollte sich am Samstag erneut ein Bild von der Lage in der vom Waldbrand betroffenen Region machen. Das teilte die Staatskanzlei mit. Bereits am Freitag hatte der Ministerpräsident das Gebiet bei Treuenbrietzen besucht. Er habe vor Ort erlebt, wie die Menschen sich mit äusserstem Einsatz und bis zur Erschöpfung gegen die Flammen wehrten, sagte Woidke am Samstag vor seinem Besuch. «Dafür mein Dank und meine Hochachtung.»

«Ich hoffe, dass der Wind nicht wieder auffrischt», sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel. Dem Deutschen Wetterdienst zufolge waren für Samstag Windböen um 55 Kilometer pro Stunde wahrscheinlich. In der Nacht und am Samstagmorgen war der Wind zunächst abgeflacht. Auch das Schauerrisiko sei gering, sagte eine Meteorologin des Wetterdienstes. Selbst wenn es regne, sei dies nur «ein Tropfen auf Brandenburgs trockenen Boden», sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Engel.

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