Wandgemälde von Gerhard Richter teilweise freigelegt

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Deutschland,

Nach über 40 Jahren ist ein verborgenes Frühwerk von Gerhard Richter in Dresden wieder zu sehen.

Gerhard Richter
Der Künstler Gerhard Richter. (Archivbild) - dpa

Ein verborgenes Frühwerk von Gerhard Richter ist nach mehr als 40 Jahren wieder in Dresden zu sehen. Die partielle Freilegung des Wandbildes «Lebensfreude» im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden sei «zu einem wunderbaren Abschluss gekommen». Dies sagte Museumsdirektorin Iris Edenheiser laut einer Mitteilung.

«Nicht abgeschlossen ist hingegen die kritische Auseinandersetzung mit den kunst- und zeithistorischen Schichten, unter denen das Bild ebenfalls verborgen war.» Hier stehe man erst am Beginn. Das rund 63 Quadratmeter grosse Werk schuf Richter 1956 in einem Treppenhausfoyer des Museums als Diplomarbeit zum Abschluss seines Studiums.

Das Wandgemälde mit verschiedenen Figurengruppen in Alltags- und Freizeitszenen wurde 1979 mit Zustimmung des Instituts für Denkmalpflege überstrichen, da «dieser ‹studentischen Arbeit keine künstlerische Bedeutung beizumessen›» sei. Auch die «Republikflucht» des in Dresden geborenen Künstlers im Jahr 1961 wird den Angaben nach in diesem Zusammenhang erwähnt.

Kontroverse um Übermalung

Erste Bestrebungen zu einer Freilegung gab es demnach seitens des Museums bereits 1994. Richter stimmte jedoch nicht zu. Ab 2022 wurden dann Überlegungen angestellt, wie die historische Dimension sichtbar und erlebbar gemacht werden könnte.

Dabei entstand die Idee, eine zentrale Partie des Werkes freizulegen, die die Zustimmung des weltbekannten Künstlers fand. Der 93-jährige Richter lebt heute in Köln.

Parallel zu einer Sonderausstellung über die DDR-Geschichte des Museums wurde das Werk in den vergangenen Monaten im Rahmen einer öffentlichen Schaurestaurierung von mehreren Schichten Farbe befreit und restauriert.

Restauration während Ausstellung

Das Projekt mit Gesamtkosten von 220'000 Euro wurde von der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum und der Wüstenrot Stiftung in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden umgesetzt.

«Es hat sich gelohnt!», sagte Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung, die das Projekt mit einer Förderung unterstützte. Die Teilfreilegung gebe neue Einblicke in den künstlerischen Werdegang Richters und verdeutliche die Nutzungsgeschichte des Museumsbaus eindrücklich.

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