Berliner Polizist zu Krawall-Nacht: «Sie wollten uns töten!»
In Berlin ist es in der Silvester-Nacht zu Krawallen gekommen. «Sie wollten uns töten», erzählt ein Polizist, der mittendrin war.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Silvester-Nacht griffen grösstenteils junge, männliche Migranten Einsatzkräfte an.
- «Sie wollten uns töten!», ist ein Berliner Polizist überzeugt.
- Die Übergriffe hätten eine völlig neue Dimension erreicht, sagt auch die Feuerwehr.
Silvester ist in Berlin komplett ausgeartet: Geschäfte wurden angezündet und geplündert, Einsatzkräfte unter anderem mit Feuerwerk angegriffen, 33 wurden verletzt. Schnell wurden Migranten als Täter ausgemacht.
Dies zeigten laut der «Bild» auch Videos, auf denen auch Arabisch gesprochen wurde. Gemäss NRW-Innenminister Herbert Reul habe es sich «überwiegend um junge Männer, häufig mit Migrationshintergrund,» gehandelt.
«Sie wollten uns töten!»
Diese gingen zudem mit unglaublicher Gewalt vor. «Ich hatte das Gefühl, sie wollten uns wirklich schwer verletzen, oder sogar töten», erzählt ein Berliner Polizist. Gegenüber der «Bild» berichtet er anonym, wie er die Horror-Nacht erlebt hat.
«Es wurde gezielt von allen Seiten auf uns mit Feuerwerkskörpern geschossen. Unzählige Böller flogen, Flaschen und andere Gegenstände, auch Eisenstangen. Es war wirklich schlimm», fügt er hinzu.
«Die Übergriffe haben eine neue Dimension und machen uns sprachlos», sagt auch ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr. Dort wurde in der Silvester-Nacht ein Freiwilliger verletzt. Tobias S. (34) landete nach einem Angriff der Randalierer sogar im Spital.
Er erinnert sich: «Wir fuhren zu einem Feuer. Plötzlich gab es eine Explosion, ich spürte einen Druck am Bein.» Eine Brandverletzung, wie er später erst merkte.
«Wir wurden von 10 bis 12 Jugendlichen mit Vogelschreckmunition angegriffen», erzählt er der «Bild». Der 17-jährige Verdächtige wurde von der Polizei verhaftet, die kurz darauf eintraf.
Bei Krawallen waren wohl Drogen im Spiel
Güner Balci, Integrationsbeauftragte des multikulturellen Berliner Bezirks Neukölln sagt, die Gewalt sei von einer kleinen Gruppe mit starker Deutungsmacht ausgegangen. Im Interview mit «Spiegel» sagt sie auch, dass sie sich sicher sei, dass Drogen eine Rolle gespielt hätten. Einige der Randalierer kenne sie, sie wisse also, um wen es sich handle.
«Es sind die hoffnungslos Abgehängten, platt gesagt: absolute Loser», erklärt Balci und fordert: «Wir müssen jetzt keine Integrationsdebatte führen, sondern eine Debatte über die Abgehängten.»
Denn hinter den Angriffen auf Polizisten stehe kein kultureller Clash. Deutsche Einsatzkräfte würden genauso angegriffen wie arabisch- oder türkischstämmige. Es möge unter migrantischen Abgehängten verbreiteter sein, sagt Güner Balci. Sie erklärt dies aber mit «tatsächlichen oder angeblichen Diskriminierungserfahrungen».
Neben der Diskriminierung begründe auch ein «simpler Reflex», weshalb die «Abgehängten» Sicherheitskräfte angreifen: «Die sind vom Staat und wir sind gegen die. Da ist nicht viel durchdachtes Agieren, da ist alles extrem stumpf.» Sie bezögen Glaubwürdigkeit daraus, sich als «harte Möchtegern-Gangster gegen die Polizei zu inszenieren». Es seien «totale Dumpfbacken», die über die sozialen Medien einen grossen Wirkungskreis hätten.