Wartung von Nord Stream 1: Wiederinbetriebnahme weiter unklar

Ob die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach den Wartungsarbeiten wieder hochgefahren werden kann, ist unklar. Moskau hält sich weiter bedeckt.

Das Wichtigste in Kürze

Es bleibt unklar, ob Nord Stream 1 nach Ende der Wartungsarbeiten wieder beliefert wird.
Moskau sieht die Verantwortung dafür beim Westen.
Europa ist besorgt, dass Russland den Gashahn aus politischen Gründen verschlossen hält.

Fährt Russland die Belieferung der Gaspipeline Nord Stream 1 nach Abschluss der Wartungsarbeiten wieder hoch - oder nicht? Moskau hält die Entscheidung weiter in der Schwebe.

Die Wiederinbetriebnahme der Gas-Pipeline Nord Stream 1 liegt laut russischer Sicht vor allem im Verantwortungsbereich des Westens.

«Was den Betrieb der Gaspipeline in der Zukunft betrifft, so wird viel von unseren Partnern abhängen. Sowohl in Bezug auf die Nachfrage nach Gas als auch in Bezug auf die Verhinderung negativer Auswirkungen unrechtmässiger restriktiver Massnahmen». So äusserte sich die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, laut Agentur Interfax am Donnerstag.

Lässt Russland den Gashahn für Nord Stream 1 zu?

Sacharowa verwies konkret auf den Fall einer Turbine. Diese wurde in Kanada überholt, dann aber aufgrund westlicher Sanktionen nicht nach Russland zurückgeliefert. Mittlerweile hat Kanada allerdings entschieden, die Turbine an Deutschland zu übergeben. Russland hatte im Juni die Gas-Lieferungen nach Deutschland deutlich gedrosselt und das mit dem fehlenden Teil begründet.

In Europa wiederum gibt es derzeit die Sorge, dass Russland aus politischen Gründen den Gashahn nicht wieder aufdrehen könnte. Erst am Mittwoch hatte der russische Staatskonzern Gazprom erklärt, er könne keine Prognose zur Wiederinbetriebnahme der Ostsee-Pipeline abgeben. Ihm würden dazu die nötigen Informationen fehlen.