Wegen Massenflucht: Russische Grenzregion erschwert Durchreise
Nach Putins Anordnung einer Teilmobilmachung versuchen zahlreiche Männer aus Russland zu flüchten. Nun wurden Reisebeschränkungen verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Russen versuchen nach Georgien zu flüchten.
- Grund dafür ist die von Putin angeordnete Teilmobilmachung.
- Nun wird in russischen Grenzregionen zu Georgien die Durchreise erschwert.
Angesichts der vielen flüchtenden Kriegsdienstverweigerer hat die an Georgien grenzende russische Teilrepublik Nordossetien im Kaukasus Einreisebeschränkungen verhängt. Per Dekret habe er die Durchfahrt von Autos aus anderen russischen Regionen in Richtung Georgien erschwert, schrieb der Republikchef Sergej Menjajlo am Mittwoch auf Telegram.
«Allein in den letzten zwei Tagen sind mehr als 20'000 Menschen über unseren Grenzabschnitt nach Georgien gereist!», so Menjajlo. «Wir werden einfach physisch nicht in der Lage sein, Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten, wenn dieser Strom weiter zunimmt.»
Teilmobilmachung sorgt für Anti-Kriegs-Proteste
Rund sieben Monate nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in der vergangenen Woche eine Teilmobilmachung von Reservisten angeordnet. Er löste damit allerdings nicht nur die grössten Anti-Kriegs-Proteste seit Monaten aus, sondern auch eine beispiellose Massenflucht.
Insbesondere von der russisch-georgischen Grenze kursieren viele Videos in sozialen Netzwerken, wie Männer teils zu Fuss oder mit Fahrrädern am Übergang Werchni Lars warten. Für die Einreise in die Ex-Sowjetrepublik Georgien brauchen Russen kein Visum. Auch an der Grenze zum Nachbarland Kasachstan in Zentralasien bilden sich seit Tagen kilometerlange Autoschlangen.