Wegen Tigermücke: Paris besprüht erstmals Gebiete mit Insekten-Gift
Im Kampf gegen die Asiatische Tigermücke wurden in Paris erstmals Gebiete mit Insekten-Gift besprüht. Die Sorge vor einer Tropenkrankheiten-Epidemie wächst.
Das Wichtigste in Kürze
- Paris sagt der Asiatischen Tigermücke den Kampf an und lässt erstmals Gebiete besprühen.
- Grund waren mit Dengue-Fieber infizierte Ferien-Rückkehrer.
- Nun ist die Furcht vor einer lokalen Epidemie gross.
Premiere in Paris: In der Nacht auf Donnerstag und Freitag wurden erstmals Orte der französischen Hauptstadt mit Insekten-Gift. Ziel: Den Asiatischen Tigermücken mit Insektizid den Garaus zu machen. Strassen wurden gesperrt und Bewohner aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
«Diese Massnahmen werden durchgeführt, um das Risiko der Übertragung von Dengue-Fieber zu verringern, nachdem ein Fall entdeckt wurde», berichtet «Le Figaro».
Die Aktionen fanden im Vorort Colombes und einem Viertel des 13. Stadtbezirks, also in Paris selbst, statt. Beim letzteren wurde ein Umkreis von 150 Metern um die Wohnung einer Person besprüht, die sich beim Reisen mit dem Dengue-Fieber infiziert hatte.
Angst vor lokaler Epidemie
Anne Souyris, stellvertretende Bürgermeisterin von Paris, äusserte sich gegenüber dem TV-Sender BFM: «Es war das erste Mal in Paris, aber nicht das erste Mal in Frankreich.»
Der Süden Frankreichs sei schon seit einigen Jahren von Tigermücken betroffen. Neben Dengue kann das Insekt auch etwa Zika übertragen. Nun ist die Furcht vor einer lokalen Epidemie auch in Paris gross.
Die Tigermücke breitete sich rasch nach Norden aus und liess sich etwa in der Schweiz, Deutschland und Frankreich nieder. Der Klimawandel soll einen grossen Teil dazu beitragen: Das wärmere Wetter verkürzt die Inkubationszeit der Eier.
Auch werden die Schädlinge aufgrund der milden Winter nicht mehr abgetötet. Besonders ernst ist die Lage nach wie vor in tropischen Ländern wie Guatemala. Dort wurde wegen Dengue der Notstand ausgerufen.