Weitere Städte in der Türkei verhängen Demonstrationsverbot
Türkische Städte haben Demonstrationsverbote nach Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters verhängt.

Nach Istanbul haben auch weitere Städte in der Türkei ein Demonstrationsverbot verhängt. In der Hauptstadt Ankara gilt bis einschliesslich Dienstag (25. März) für fünf Tage eine Demonstrations- und Versammlungssperre, wie das Gouverneursamt mitteilte.
Gleiches teilte auch das zuständige Gouverneursamt für die Hafenstadt Izmir mit. Nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu wurde für die Metropole am Bosporus bis Sonntag ein Demonstrations- und Versammlungsverbot verhängt.
Das Gouverneursamt von Istanbul forderte Einwohner erneut nachdrücklich dazu auf, «nicht genehmigte Demonstrationen» zu vermeiden. Die Behörde drohte mit rechtlichen Schritten gegen die Störung öffentlicher Dienste.
CHP-Politiker unter Terror- und Korruptionsverdacht
Die türkische Oppositionspartei CHP hatte am Donnerstagabend zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen. Auch heute rief die CHP in Istanbul zu weiteren Protesten auf.
Am Mittwochmorgen war der CHP-Politiker Imamoglu unter Terror- und Korruptionsverdacht festgenommen worden. Er befindet sich seither in Polizeigewahrsam. Er gilt als aussichtsreicher Herausforderer des amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei künftigen Wahlen.
Die CHP und Beobachter werfen der Regierung Erdogans vor, hinter der Festnahme zu stecken, um damit einen politischen Konkurrenten auszuschalten. Die Regierung weist das zurück.