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WHO prangert Umweltverschmutzung durch Tabakprodukte an

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Genève,

Die WHO erhebt Vorwürfe gegen die Tabakindustrie. Diese würde Green Washing betreiben, heisst es in einem Bericht.

2020 rauchten den aktuellsten Zahlen zufolge jede vierte Frau und jeder dritte Mann ab 18 Jahren.
2020 rauchten den aktuellsten Zahlen zufolge jede vierte Frau und jeder dritte Mann ab 18 Jahren. - Armin Weigel/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie WHO kritisiert in einem Bericht das Green Washing der Tabakindustrie.
  • Die Firmen schmückten sich beispielsweise gerne mit Nachhaltigkeitszertifikaten.
  • Jedoch ist das Produkt an sich überhaupt nicht nachhaltig.

Jedes Jahr werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit rund 4,5 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen. Der giftige Abfall lande oft in der Umwelt, und die darin enthaltenen Giftstoffe bedrohten Tiere und Natur.

Die WHO kritisierte am Donnerstag in Genf, dass Tabakfirmen sich trotzdem öffentlich als besonders umweltfreundlich darstellten. Dies sei «green washing», also der Versuch, sich ein umweltfreundliches Mäntelchen umzuhängen.

tabak
Die Tabakproduktion, wie hier in Simbabwe, ist oft alles andere als Nachhaltig. - Keystone

Tatsächlich trage das Hauptprodukt der Tabakfirmen nicht nur zum Tod von acht Millionen Menschen im Jahr bei. Auch belaste es die Umwelt stark, heisst es in einem neuen vierseitigen WHO-Papier. So engagierten sich die Firmen etwa in Projekten zur Aufforstung oder Wasserversorgung, während die Tabakindustrie in Wirklichkeit zur Rodung von Urwäldern für Tabakplantagen und dem Verbrauch knapper Wasserressourcen in vielen Weltregionen beitrage.

Der WHO veröffentlichte den Bericht im Vorfeld des Nichtrauchertags am 31. Mai. Das Motto ist: «Tabak: Bedrohung für unsere Umwelt

Keine Standards, keine Nachhaltigkeit – aber Zertifikate

British American Tobacco, Philip Morris International, Japan Tobacco International und Imperial Brands schmückten sich gerne mit Zertifizierungen für Nachhaltigkeit. Dabei werde aber meist nur der Herstellungsprozess beurteilt, nicht das Produkt selbst. Zudem gebe es keine einheitlichen Standards für nachhaltige Produktion. Wenn einer Firma das Ergebnis eines Zertifizierers, der ihr Geschäft untersucht hat, nicht genehm sei, könne sie ihn einfach fallen lassen und einen anderen auswählen.

Viele Tabakfirmen schafften mit dem Einstieg in das Geschäft mit elektronischen Zigaretten neue Umweltprobleme, so die WHO. «Diese Produkte werden Nutzer nicht nur in der Nikotinabhängigkeit halten, sondern eine ganz neue ökologische Krise verursachen», heisst es in dem Bericht unter Verweis auf die nötigen Batterie- und Plastikkomponenten sowie die Entsorgung der Flüssigkeitsbehälter.

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