Witwe eines der «Bataclan»-Attentäter nach Frankreich gebracht
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich hat die Witwe eines «Bataclan»-Attentäters aus Syrien nach Paris geholt.
- Ihr wird die Verherrlichung eines Terrorakts vorgeworfen – sie sitzt in Untersuchungshaft.
Die Witwe eines der Attentäter beim tödlichen Terroranschlag im Pariser Konzertsaal «Bataclan» ist von den Behörden aus Syrien nach Frankreich geholt worden. Die Frau wurde nach neuen Informationen Anfang Juli gemeinsam mit weiteren Müttern und Kindern aus syrischen Lagern nach Frankreich gebracht. Auch andere Mütter mit ihren Kindern wurden abgeholt, erfuhr die Nachrichtenagentur DPA aus Ermittlerkreisen.
Dem Sender RMC zufolge sitzt die 25 Jahre alte Witwe wegen des Verdachts auf terroristische Vereinigung und öffentlicher Verherrlichung eines Terrorakts in Untersuchungshaft. Laut Medienberichten war sie stolz auf den Terroranschlag ihres Mannes und drohte selbst mit Gewalt.
Laut Anti-Terrorstaatsanwaltschaft kamen im Juli acht der Frauen wegen eines Suchbefehls in Gewahrsam, gegen die anderen acht habe ein Haftbefehl vorgelegen. Bei der Anschlagsserie vom 13. November 2015 hatten Extremisten 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt.
IS-Massaker im «Bataclan»
Bei der Anschlagsserie vor sieben Jahren richteten die Extremisten ein Massaker im Konzertsaal «Bataclan» an und verbreiteten Terror in Bars und Restaurants. Drei Selbstmordattentäter sprengten sich während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich.
Die meisten Mitglieder des Terrorkommandos sprengten sich bei den Anschlägen selbst in die Luft. Einer wurde noch am Abend von der Polizei erschossen, weitere starben bei einem Polizeieinsatz wenige Tage später. Der als einzige Überlebende der Terrorzelle Geltende und 19 Unterstützer wurden in einem Prozess in Paris im Juni zu teils langen Haftstrafen verurteilt.