WMO-Bericht: Kein Kontinent erwärmt sich so schnell wie Europa

Aglaja Bohm
Aglaja Bohm

Genève,

Überschwemmungen und Hitze: Das Jahr 2021 war geprägt von Klimaereignissen. Ein Bericht zeigt nun: Europa erwärmt sich so schnell wie kein anderer Kontinent.

Europa
Die Dicke der Alpengletscher hat sich von 1991 bis 2021 um 30 Meter verringert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Von 1991 bis 2021 sind die Jahrestemperaturen in Europa stark gestiegen.
  • Und zwar doppelt so stark als im globalen Durchschnitt, so ein Bericht der WMO.
  • Hält dieser Trend an, hätte dies verheerende Folgen für die Gesellschaft.

Dieser Bericht lässt aufhorchen: Laut einer Medienmitteilung der internationalen Wetterorganisation WMO erwärmt sich kein Kontinent so rasant wie Europa.

So sind die Jahrestemperaturen von 1991 bis 2021 mehr als doppelt so stark gestiegen als im globalen Durchschnitt. Damit steht Europa an der Spitze aller Kontinente, «kein anderer» verzeichnet solche Werte. So die Medienmitteilung, die kurz vor dem Klimagipfel in Äthiopien veröffentlicht wurde.

Alpengletscher verloren 30 Meter Eisdicke

Wenn das so weitergehe, würden die Auswirkungen des Klimawandels «die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Ökosysteme beeinträchtigen». Bereits jetzt haben die Alpengletscher in diesem Zeitraum 30 Meter an Eisdicke verloren.

Die WMO warnt: Der Anstieg des Meerespiegel wird durch das Schmelzen des grönländischen Eisschildes massiv vorangetrieben.

Im Sommer 2021 regnete es in Grönland zum ersten Mal auf der Gipfelstation, dem höchsten Punkt des Eisschildes. Ebenso forderten letztes Jahr Wetter- und Klimaereignisse, vor allem Überschwemmungen und Stürme, Hunderte von Todesopfern.

Velto
Überschwemmungen wie im Sommer 2021 in ganz Europa sind eine Folge des Klimawandels. - pexels

Die Medienmitteilung der WMO hebt auch positive Aspekte hervor: In einigen Ländern Europas konnten Erfolge in der Reduzierung von Treibhausemissionen verbucht werden. Um 31 Prozent sind diese primär in der Europäischen Union zurückgegangen. Für 2030 wird jedoch eine Nettoverringerung von 55 Prozent angestrebt.

So ist Europa auch eine der fortschrittlichsten Regionen in der «grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Anpassung an den Klimawandel».

Tragen Sie Sorge zur Umwelt?

Doch die Herausforderungen bleiben, wie sich WMO-Generalsekretär Prof. Petteri Taalas in der Mitteilung zitieren lässt: «Was den Klimaschutz betrifft, so sollte das gute Tempo bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen in der Region beibehalten werden.» Europa könne eine «Schlüsselrolle» dabei spielen, das Pariser Abkommen zu erfüllen.

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