Vorerst keine Schweizer Kandidatur für Uno-Klimakonferenz
Eine Kandidatur der Schweiz für die Durchführung einer Uno-Klimakonferenz steht vorerst ausser Frage, soll aber geprüft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz verzichtet auf eine Kandidatur für die Durchführung der Uno-Klimakonferenz.
- Eine Kandidatur soll aber geprüft werden, falls westeuropäische Staaten an der Reihe sind.
Die Schweiz verzichtet vorerst auf eine Schweizer Kandidatur für die Durchführung einer Uno-Klimakonferenz. Eine Kandidatur soll aber geprüft werden, wenn die Gruppe der westeuropäischen und anderen Staaten erneut an der Reihe sind. Der Bundesrat hat am Mittwoch die vertiefte Analyse zur Prüfung der Organisation der 31. Uno-Klimakonferenz (COP31) zur Kenntnis genommen, wie die Bundesbehörden mitteilten.
Die von mehreren Departementen erstellte Analyse zeige, dass es grundsätzlich möglich wäre, die internationale Klimakonferenz im Jahr 2026 in der Schweiz durchzuführen. Die Kosten dafür wurden auf rund 300 Millionen Franken geschätzt.
Australien zeigt Interesse an Konferenz-Durchführung
In Anbetracht der fortgeschrittenen Kandidatur Australiens und nach Abwägung von Vor- und Nachteilen habe der Bundesrat entschieden, derzeit auf eine Kandidatur der Schweiz als Gastgeberin der COP31 zu verzichten.
Die Schweiz solle aber im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit einer anderen COP-Präsidentschaft Initiativen anstreben, beispielsweise im Bereich der nachhaltigen Finanzen und der Marktmechanismen für Emissionsverminderungen im Ausland.
Australien habe bereits grosses Interesse angekündigt, die Konferenz in Zusammenarbeit mit pazifischen Inselstaaten zu organisieren. Diese Länder seien von den Auswirkungen des Klimawandels besonders stark betroffen, eine Kandidatur hätte deshalb gute Chancen. Auch habe Australien im Gegensatz zur Schweiz noch nie eine COP organisiert.
Eine Schweizer Kandidatur soll aber erneut geprüft werden, wenn die Gruppe der westeuropäischen und anderen Staaten an der Reihe sind für die Durchführung einer COP. Die Präsidentschaft einer Klima-COP umfasse neben der Durchführung der zweiwöchigen Konferenz auch die umfassende inhaltliche Vorbereitung und Leitung der Verhandlungen. Dies biete Chancen, aber auch Risiken.
Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen ist die wichtigste internationale Konferenz zur gemeinsamen Bekämpfung des Klimawandels. Seit 1995 findet die Konferenz jedes Jahr in einem anderen Gastgeberstaat statt. Sie dauert jeweils zwei Wochen und versammelt rund 25'000 bis 40'000 Teilnehmende, darunter Staats- und Regierungsvertreter, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie der Medien.