Erneute Evakuierungen im Südosten Spaniens wegen Überschwemmungsgefahr
Das Wichtigste in Kürze
- Mindestens sechs Tote nach verheerenden Regenfällen im Südosten.
Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, evakuierten die Einsatzkräfte zwei Campingplätze in der Provinz Alicante sowie eine Wohnsiedlung im Dorf Almoradi. Hunderte Menschen mussten die Gebiete demnach unter anderem wegen eines nahegelegenen überschwemmten Flusses aus Sicherheitsgründen verlassen.
Obwohl die Intensität der Regenfälle abgenommen habe, warnte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles, das Risiko sei «noch nicht vorüber». Wegen der hohen Wasserstände des Flusses Segura würden neue Überschwemmungen befürchtet.
Das Unwetter zog derweil weiter in das Zentrum der Iberischen Halbinsel - die staatliche Wetterbehörde hielt die Warnung vor starken Regenfällen für 14 Provinzen aufrecht.
Am Samstag war die Zahl der Todesopfer des schweren Unwetters laut Behörden auf sechs gestiegen. Die Regionen Valencia, Murcia und Andalusien im Südosten Spaniens waren ab Mittwoch von heftigen Regenfällen heimgesucht worden.
Nach Angaben von Meteorologen erlebten einige Orte die schlimmsten Unwetter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1917. Flüsse traten über die Ufer, Strassen und Gleise wurden überflutet und Häuser überschwemmt. Rund 3500 Menschen mussten vorsorglich ihre Häuser und Campingbehausungen verlassen.
Am Samstag hatte Regierungschef Pedro Sánchez den Opfern der Überschwemmungen bei einem Besuch vor Ort finanzielle Hilfen zugesagt. Den Gesamtschaden kann die spanische Regierung seinen Angaben zufolge erst beziffern, wenn das Hochwasser zurückgegangen ist. Der Präsident der Region Valencia sagte, er befürchte «schwerwiegende wirtschaftliche Folgen».
Im vergangenen Jahr waren im Oktober bei schweren Überschwemmungen auf der Ferieninsel Mallorca 13 Menschen gestorben.