Zecken sind laut neuer Studie auch im Winter aktiv
Vorsicht ist geboten: Forscher haben herausgefunden, dass Zecken auch im Winter aktiv sind. Grund dafür sind die vergleichsweise milden Temperaturen.
Zecken sind auch im Winter aktiv. Das haben Untersuchungen von Forschern der Tierärztlichen Hochschule Hannover (D) bestätigt, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Der Klimawandel sorge für milde Winter und damit verbundenen geringen oder häufig ganz ausbleibenden Schneefällen, was die Zeckenaktivität beeinflusse.
Die Forscherinnen und Forscher fingen Zecken im Freiland und an sogenannten Zeckenplots. Das sind Gebiete im Freien, in denen Zecken an dünnen Holzstäben emporklettern und gezählt werden können. Zudem schickten Tierärzte rund 20'000 Holzböcke und Wiesenzecken ein.
Die Untersuchung zeigt demnach, dass die Wiesenzecke über den Winter konstant aktiv ist, ausser wenn es schneit. Auch der Gemeine Holzbock sei inzwischen in milden Wintern von Dezember bis Februar aktiv.
Zecken im Winter: Aktivität im Februar erhöht
Vor allem im Februar sei ein deutlicher Anstieg der Aktivität beider Zeckenarten zu beobachten. Da Zecken verschiedene Infektionskrankheiten übertragen können, bestehe für Menschen und Tiere inzwischen ein ganzjähriges Infektionsrisiko.
Zuvor hatten bereits andere Wissenschaftler davor gewarnt, dass Zecken wegen des Klimawandels deutlich früher oder sogar ganzjährig aktiv sind. Anfang dieser Woche erschien eine Studie, die zeigte, dass Schweizer Zecken gefährlicher sind, als zuvor bekannt war. Forschende der Universität Zürich (UZH) haben in fast jeder Zecke krank machende Viren oder Bakterien gefunden.
Dazu haben sie RNA und DNA von über 10’000 Zecken extrahiert und nach Viren untersucht. Mit PCR-Tests haben sie die Zecken zusätzlich auf Bakterien getestet. In 77,2 Prozent der untersuchten Zecken wurde mindestens ein nicht viraler Krankheitserreger gefunden.